26
Nov
2012

Gruppenprojekt Fortsetzungsroman

Die Abenteuer von Pater Pierre und Julia Doreen, ein Fortsetzungsroman
mit Buchstabenschlange, made by Aurakanal-Group. 2005-2009.

9
Jan
2008

22
Nov
2006

seelen-serviceparadies

......
doch da meldete sich wieder diese vermaledeite dialektik,
mit der gefallsüchtige für gewöhnlich ihre anbiederungen einleiten.
"der ist doch eigentlich ganz nett und hat mir gar nichts getan..." und
ehe sie sich versah, krabbelte sie neben dem immer fetter grinsenden
und im grunde doch ziemlich schmierig wirkenden bauchladenmann
umher und klaubte berliner auf.
mit wachsendem unbehagen stellte sie fest, dass er angefangen hatte -
leise zwar aber unüberhörbar- vergnügt zu schmatzen, während er
gierig auf ihren hintern glotzte.
eine dicke träne bahnte sich langsam und anmutig den
weg aus den ENDEN ihrer dichten wimpern, die wie otterfell glänzten.
doch der tumbe tor mit dem bauchladen....

1 wie alles begann:

Der TEAMLEITER stellte alles bisher dagewesene in den schatten.

sie war einfach unsicher, welchem dieser galanten, wenn auch EITERBEFLECKTEN draufgänger sie...

auch gefallen würde, denn ihr war gerade eingefallen, dass sie ihren FLECKENENTFERNER zu hause vergessen hatte...

aber bei allem hatte sie das alte FERNWEH aufs neue gepackt

..und folgte unter dem WEHKLAGEN ihrer mutter dem ruf der liebe...

als erste adresse auf ihrem imaginären fahrplan hatte sie die stadt KLAGENFURT stehen

Als Reiselektüre hatte sie ein Buch von FURTWÄNGLER eingepackt.

das sollte ihr als LERNHILFE in allen romantischen belangen dienen

wobei sie natürlich davon ausging ohne jedes HILFESET auzukommen

den ESETELINE, war bewusst, das ihre intuition sie denoch begleiten konnte

....erwartungsschwanger bestieg sie den LUXUSLINER

NERVLICH angespannt bei dem gedanken, ted, das alte ochsenschwein wiederzusehen, der damals

Ihre unwiederuflicher glauben an die glühbirne, die ihr das LICHT zu....

....ihrem weihnachtsfeste anno 77 bescherte, zurück gab. ted betätigt sich heute allerdings nur noch als LICHTERKETTENRAUCHER

Genau, den sie musste leide zugeben, das als lichterkettenraucher wars francois damals auch, im 451 koma nix, sagte er CHERIE es sind doch dir buchmenschen die die geschichte deine leben bezeichnen, kein feuer konnte

konnte sie wieder entflammen, und von der Schreiberei wollte sie sich eine RIESTERRENTE ersparen, um auch noch im Alter einigermaßen gut leben zu können.

frustriert, ob des mageren ergebnisses, fuhr sie nach ENTENHAUSEN, um dagoberts geldspeicher auszurauben

Der Gedanke lag nahe, denn RENTENRECHNUNG war eines ihrer Lieblingsfächer in der höheren Handelsschule gewesen, insofern
war sie erstaunt das sie doch keine Rente erhalten würde...

Die AUSSENANLAGEN von Dagoberts Geldspeicher machten einen abschreckenden Eindruck, denn

die wachmänner trugen abscheuliche klamotten im LAGENLOOK und machten sittenlose

Grimassen und Bewegungen mit dem Kopf. LOOKINGTECHNIK nannte sich diese Vorgehensweise, die man aus dem Nahkampf kennt. Schlimmer aber noch waren ihre Hunde und die Blankgewetzten Spitzen auf dem Elektrozaun, die der geizige Dagobert ....
eigenhändig aufstellte. Außerdem schaffte er es noch...

seinen Enkeln Tick Trick und Track und seinem Neffen regelmäßig den Samstag nachmittag mit Entrostungsarbeiten zu verderben. TECHNIKFEINDLICH wie er war, mußten sie das mir bloßen Händen machen.
Wie sie nun vor dem Geldspeicher stand und seiner Sicherheitseinrichtungen gewahr wurde gruselte ihr und sie fragte sich ....

...hätte man nicht wenigstens zur weihnachszeit bunte LICHTERKETTEN anbringen können.????Und kann ich soviel Geld gebrauchen? was mach ich jetzt bloß? Wer kann mir

dabei helfen den duft des sommers für den TEMPEL meiner gefangenschaft zur gewinnen, ted war der jenige der meinen reiseproviant auch noch mit donald- lektüre vertauscht hatte. der duft wo ist der duft! meines brötschen....

meines brötschen....gebers, der mir in diesem tempel mein KETTENHEMD vom leibe riss, weil er

selber nichts am Leibe trug. So sahen wir, daß der jeweils andere ohne HEMDKRAGEN, schlips und unterhemd, völlig ungehemmt

die daliegenden KRAGENEINLAGEN betrachteten und sich darüber kritisch äußerten. (ich habs jetzt verstanden Peter). Was sie dann feststellten, war überaus bedenklich weil....

es GENmanipulierte bananenschalen waren!

Sie widerstand allerdings allen MANIPULATIONSVERSUCHEN und begab sich - nackt wie sie war - auf direktem Weg...

...zurück in die kabine ihres luxusliners! in die endlosigkeit des grauen ozeans schaukelte ihre VERSUCHSSTATION der sieben sinne und da dämmerte es ihr....

Das sie schon immer die meer öko tonne als ein hoch explosives BIOSTATION brühe empfunden hatte, denoch

...erwischte sie sich dabei, beim Blick auf den Kapitän ihres Luxulsliners einem ONENIGHTSTAND nicht gänzlich abgeneigt zu sein..

..durch aus dachte sie darüber etwas länger nach, kam zu dem STANDPUNKT dass es zu billig sei, dass sie sich doch zu schade sei, denn ...

.die wahre PUNKTLANDUNG ihres Herzens wollte sie nicht an einen dahergelaufenen Kapitän verschwenden.

dennoch empfand sie es als UNGERECHTIGKEIT, beim kapitänsdiner am katzentisch sitzen zu müsse und das ohne

dass sie aufgrund ihrer ungebändigten EITELKEIT negativ aufgefallen wäre. Es war einfach...

...zum verzweifeln, denn selbst nach längerem suchen waren heute nichtmal die üblichen EITERPICKEL im dekolleté zufinden

Da sie ja immer noch nackt war, sah sie, daß sich statt dessen eine riesengroße PICKELBEULE an ihrem Oberschenkel befand. Lüsternd blickte sie auf und

.. durch das bullauge sah sie eine der letzten NACHTEULEN auf dem im mondglänzenden oberdeck wandeln

und sie fragte sich, ob dies zur Lebensweise auf den Luxuslinern gehörte die Nacht zum Tage zu machen oder ob dies einfach nur die EULENSPIEGELEINEN der dauerend Chamagnertrinkenden neureichen Gestalten war, die andere unablässig mit ihrer wechselnden Garderobe und ihrem ständigen Geplapper über die eigene Tüchtigkeit auf sich aufmerksam machen mußten. Da sie nun aber eine große Müdigkeit überfiel und auch in ihre Minibar nichts relevantes mehr zu finden war ...
.
überfiel sie plötzlich heftige sehnsucht nach ihrem allzu braven exmann, grober LEINENBETTWÄSCHE und einem einfachen...
(uff, ein glück, dass eulenspiegeleien falsch geschrieben war...)

Glas Milch mit Honig und und einer Brausetablette Aspirin, wie sie sie seinerzeit im ihrem WÄSCHESCHRANK aufzubewahren pflegte. Sie erinnerte sich an seinen Duft und das angenehme Gefühl seines breiten warmen Rückens, der ihr ...
zwar immer statt seines gesichts zugewandt war

aber dafür konnte er so kunststückchen wie SCHRANKWANDRÜCKEN ohne schwitzen und

...Stricken ohne Garn. Der Mann hatte trotz seiner starken RÜCKENBEHAARUNG, die ihm etwas Animalisches gab, ein sanftes, was kindliches Gemüt - und fantastisch gepflegte, fast schon frauliche Hände. Fast wäre sie zu träumen angefangen, da

...fiel ihr ein, daß die Auswirkungen seiner BEHAARUNGSHORMONE andererseits auch negative Konsequenzen für Ihre Beziehung gehabt hatten. Denn ihre Bitte, seine Behaarung kurz zu halten führte faktisch zu permanent verstopften Abflüssen und einer offenbar nicht zu beseitigenden Schicht von Barthaarstoppeln um das gemeinsame Waschbecken herum.
Er war ihr unerträglich geworden, und jede Frau der Welt wird verstehen, daß sie nicht weiter mit Ihm zusammenleben konnte. Ob es eine gute Idee war, ihn so kurz vor Weihnachten zu verlassen ? Daran hat sie in mancher stillen Stunde gezweifelt. Er hatte so traurig ausgesehen, wie er so da saß, die Zwillinge auf dem Schoß, zwischen all der ungebügelten Wäsche.
Sie stand auf, schaute noch einmal in ihre Minibar und griff nach einem Schokoriegel, der

...ihr jedoch auch keinen trost zu bieten schien in einer welt, die man beim besten willen nur als MONETENFIXIERT bezeichnen konnte.
wo war...

die gute alte Zeit geblieben, in der man wie in ihrer Kindheit gemeinsam mit der Großfamilie im Wald Beeren pflückte und sie nach einem langen Arbeitstag unter allen gerecht aufteilte. Und Onkel Albert gab allen Erwachsenen zum Abschied noch eine Krug von seinem sagenahften Most mit auf den Nachhauseweg, den Vater dann wie eine Monstranz vor sich her trug und der den Kindern als FIXIERUNGSPUNKT für den langen Weg diente.

Sie griff sich unwillkühlich an den Oberschenkel, an dem ihre Eiterbeule wieder zu schmerzen anfing und auch am Schulterblatt entdeckte sie jetzt, zur Ruhe gekommen, eine Verletzung, als deren Ursache sie das zerissene Kettenhemd vermutete, aber
es war nur ihr PUNKTOP, das beim letzten pur-konzert solche aufregung verursacht hatte,

wo zwei rocker die fluchend mit alten TOPFLAPPEN an einem offenbar defekten heißen Auspuff herumhantierten ....

und ihr aufgrund ihrer ehrfurchtgebietenden PENISBEULEN, die sich durch ihr angeschmuddelten jeans abzeichneten,

wahnsinnig abstoßend vorkamen, obgleich sie hinter der altölverschmmierten Fassade einen weichen Kern und unglaubliche LENDENKRAUFT auszumachen vermutete

.die alten RAUFBOLDE waren aber erstmal mit ihren auspüffen beschäftigt

als ein paar aufgesetzt fröhliche OLDENBURGER vorbeischneiten und nicht nur freie liebe sondern auch drogen feilboten, damit

die Stimmung auf dem Konzert gesteigert und das schlechte Wetter vergessengemacht werden kann. Sie merkte, daß sie sich schon wieder mit Männern beschäftigte, griff nach ihrer schmerzenden Schulter und biss in eine BURGER-MAULTASCHE, die sie für alle Fälle immer in ihrer Handtasche mit sich trug, dabei fiel ihr ein

dass sie vergessen hatte, ihren alten vater aus der ASCHENTONNE zu befreien, in der sie ihn immer dann verwahrte, wenn die Sozialstation ihren Betriebsauflug machte.

TONNENSCHWERE Schuldgefühle überkamen sie, denn der vorakt des konzertes betrat die bühne.

es waren die mit einem SCHWERLASTER angereisten und hier als "rock n` roll nigger" engagierten brüder jimi hendrix und michael jackson. sie spielten nun zur belustigung der weißen auf. sie schämte sich

daß sie schon wieder an das LASTERHAFTE Konzert dachte
wo doch ihr armer alter Vater nach den Aschentonnenaufenthalten immer seinen Reizhusten bekam.
So konnte es nicht weitergehen. Darum beschloss sie mit einer zufällig herumliegenden panzerfaust das ganze gesindel, räusper.....

eine spätere INHAFTIERUNG nahm sie wohlwollend in kauf.

voller UNGNADE dachte sie an die ekelerregenden und ungelenken tanz-szenen, die sich in wenigen minuten vor der bühne abspielen würden.

Seit ihrem Selbstverteidigungskurs im Frauenhaus waren ihr häufiger solche gewalttätigen Gedanken gekommen und sie ahnte, daß der Kontakt und das Gespräch mit den anderen Frauen, die sich nicht mehr nur auf ihr Mundwerk als Waffe verlassen wollten, eine Stauung in ihr gelöst hatte und ihr eine GNADENLOSE Kraft zur Verfügung stellte.

SCHWERELOS rauchte sie ihre erste und letzte zigarrette.

hartmut engler aß gierig sein gnadenbrot auf daß kein Schuß LOSGING und niemand durch die explodierende Panzerfaust zu Schaden kam war nur der Geistesgegenwart der Drogenhändler zu verdanken, die jedes Ausfsehen vermeiden wollten und ...

sie geistesgegenwärtig zu Boden rissen. Glücklicherweise war der Boss der Drogenhändler ein INGENIEUR, der sich mit Waffen aller Art gut auskannte, da....

hatte sie doch glück gehabt, irgendwie. sie gab ihm also 100 EURO um ihm zu danken und wohl auch um ihn zu bestechen. Eine zarte ROETE begann ihr Gesicht zu überziehend als er

mit seinen TEERGELBEN Fingern nach ihren Wangen griff.

Auf der MS EUROPA, dem Luxusliner auf dem sie sich befand hatte inzwischen die Frühschicht damit begonnen, den Frühstücksraum herzurichten und ein umfangreiches Buffet aufzubauen. Hier und da öffenten sich Bullaugen oder Kabinentüren, durch die verschlafene Gesichter schauten oder hinaus ins freie traten um den herrlichen Blick auf das ruhige Meer zu geniesen. Vereinzelt joggten sportliche gekleidete ....

Rentner auf dem Oberdeck und schön langsam begenn sie die Wahl ihres Transportmittels zu bedauern. Dieser Luxusliner mochte zwar ein PARADIES sein, aber es handelte sich ....

auch um einen geheimen RADIESCHENSCHMUGGLER.

Das war dann auch eine neue LERNERFAHRUNG für sie - befand sie sich doch bisher immer auf dem Festland und noch nie auf dem freien Ozean. Doch nun...

war es zeit für ihren großen auftritt unter deck..."wo ist nur mein UNGARMÄDELKOSTÜM?"...murmelte sie nachdenklich und

wäre beinahe über den winzig geratenen blumenstrauß gestolpert, den ihr ein Mann, der mehr einem TÜMMLER glich als einer menschlichen Gestalt, ihr vor die Tür zu Ihrer fensterlosen Innenkabine gelegt hatte. Er hatte sich hinter einer Feuertür verschanzt und...

LÜMMELTE da nun so rum bis zu dem augenblick als piroschka endlich erschien. zum Glück kam der dritte Offizier, den sie beim offiziellen Empfang des Kapitäns am Katzentisch kennengelernt hatte vorbei weil er sie nun

in seiner ERSTERKLASSEUNIFORM zum Kostümball einladen wollte
[ich würd jetzt gern lansam auf die Affäre mit dem Dritten Offizier zusteuern]

er hatte sogar seine alte mutter dabei, der noch ein wenig der geruch von aschetonnen anhaftete "LERNWILLIG bin ich und gemeinsam haben wir auch vieles" rief er mit schriller stimme in ihre richtung

FORMVOLLENDET schlug er den tümmlerhaften verehrer nieder und beförderte die mutter zurück in ihr blechernes verlies...

und griff sich sein VOLLWEIB, los gings!

...von Deck 1 über Deck 2, dann weiter über Deck 3, schnell noch die Treppe zu Deck 4 genommen - immer die Holde unter dem Arm. Endlich auf Deck 5 angekommen, sperrte er die Tür zum WEIBERGYMNASTIKRAUM auf, um sich mit ihr dort...

in einen viel zu engen GYMNASTIKANZUG zu zwängen.

diesen spaß bereute er schon im gleichen moment und außerdem wartete der kostümball, hach, UMFASSEND zu beschäftigen, indem er zunächst einmal die flusen entfernte, die,,,,,hn schon bei ihrer ersten Begegnung gestört hatten.

Er wollte ihr ENDLICH näher kommen und sich mit Ihr auf den Großen Walzer zum Ball vorbereiten, aber auch Ihr Parfum erraten, ...

welches ihn an den Geruch einer brennenden LICHTERKETTE erinnerte. Er musste etwas unternehmen !!

Als Mann der Tat erspähte er natürlich sofort den großen TEERKÜBEL, der dort in einer Ecke stand und schwupps,..

hatte er sie am boden festgeklebt, was große ÜBELKEIT bei ihr verursachte

Diese Übelkeit kam vor allem Durch die große EITERBEULE, die sich durch die Teerbehandlung geöffnet hatte und jetzt...

aus der der Eiter nun an der Innenseite ihren Beines hinunterlief. Da stand sie nun festgeklebt mit ihren Schmerzen. Konnte sie sich so in diesem charmanten Seemann getäuscht haben? Wie sollte es nun weitergehen? insgeheim wollte sie ihm

schon die BEULENPEST an den Kragen wünschen,

da zog er plötzlich ein erbittertes pamphlet gegen das ESTABLISHMENT aus seiner brokatwestentasche und begann

nachdem er sich eine MENTOLZIGARETTE angezündet hatte aus dem Kommunistischen Manifest zu rezitieren.

RETTE sich wer kann!

......schrie die gattin des barons de schuftele und riß sich hysterisch
die TENGELMANNPERLEN vom hals [Da machen wir jetzt einen Kurzen Szenenwechsel um später die verschiednen Handlungsstränge zusammenzuführen, lassen wir unsere angklebte Hauptdarstllerin ruhignoch etwas kleben ]
Also, Szenenwechsel:

und plötzlich verstand sie - wie er ihr auch noch eine RETTUNGSWESTE umlegte, wie schüchtern er doch eigentlich war und daß sein sonderbares Verhalten, sie im Gymnastikraum festzukleben ebenso aus seiner Hilflosigkeit entsprungen war wie sein Hilfloser Versuch, durch den Rückgriff auf eine bedeutende Literarische Vorlage seine Sprachlosigkeit zu überwinden. Das war so ein ganz einderer Typ Mann, als

die WESTENTASCHENCASANOVAS, die sie sonst so

...Als er in seine Tasche griff, um den Schlüssel für das 1.Klasse-Deck herauszuholen, kam ihm die Tube mit dem VASELINE in die Finger.

"Oh gott !!!!!" Fuhr es ihm durch den Kopf. "Ich muss schnellstens zurück in meine Kabine!!! Dort wartet ja noch..... oberstudienrat berserke auf seine täglichen 12 schläge mit dem LINEAL

dort wartet ja noch die VASE mit dem sperma drinn, wenn die einer findet...„

Wenn man ihn nicht pünktlich auf die Minute züchtigt, rastet er total aus – das könnte für unser Schiff fatale Folgen haben!“ Er ging an seine Schublade mit den diversen Peitschen und holte sie ALLESAMT heraus, um den Oberstudienrat die Wahl treffen zu lassen, welche er denn heute für die Züchtigung bevorzuge.

er wollte schon lange aufbegehren gegen die schmach, den alten fuchs peitschen zu müssen, hatte es sogar mit einem AMTLICHEN beschluss versucht, doch ..

immer wieder bedrohte ihn der Oberstudienrat mit dem HENKEL, den er damals im Weissen Haus an der wertvollen chinesischen Ming-Vase abgebrochen hatte. Darauf steht in den USA bis heute die Todesstrafe - der Offizier ist dem Oberstudienrat also auf Gedeih und Verderb Ausgeliefert.

Aber er heckt bereits einen genialen Plan aus: Wenn er es nun schaffen würde, den Oberstudienrat beim Kapitän für eine schwerwiegende Verletzung des Codex der christlichen Seefahrt anzuschwärtzen, wäre es diesem möglich den Burschen Lebenslang außerhalb der Gesetze der zivilierten Länder, mit einer Zahnbürste und einer HENKELTASSE voll Spülmittel das Deck schrubben zu lassen. Also sperrte er zunächst den bereitwilligen Oberstudienrat in seine Seekiste um dann ...

erstmal lachend ASSE in sein taschentuch zusticken. das sticken war seine große leidenschaft und eine fabelhafte zerstreuung

schnellstens aus dem funkraum eine eilmeldung an seine ASSEKURANZ abzusetzen, da er ja immerhin die möglichkeit in betracht ziehen musste, dass....

daß seine plötzlich einsetzende schwellenangst das ganze projekt wie RANZIGE butter zerlaufen lassen könnte.

GESTERN war sowas ähnliches passiert. die butter aus dem kühlschrank war hart, zu hart für das brötchen. der übliche gewaltvorgang setzte ein, wie er tagtäglich überall auf der welt passiert, den man auch nicht weiter erläutern muß...das brötchen war jedenfalls eine schande und unansehnlich. essen kann man sowas immer in der not aber er schmiß es in den abfalleimer und legte die butter auf die heizung , die er vergaß usw.

das alles ging ihm im funkraum plötzlich durch den kopf und er blickte verträumt durch sein STERNTELESKOP, nicht ahnend, welche katastrophe der nächste tag bringen würde.

OPFER der träume, verzaget nicht! das leben ist schön! steiget auf zur sonne! selbst das eisen lebt schon!

Diese Worte kamen ihm in den Sinn.
Wo hatte er diesen Text gelesen. War es aus der Sammlung surrealistischer OPFERGEDICHTE, die er neulich in im Antiquariat in Händen gehalten hatte und auf dessen Klappentext auch diese Worte standen. Diese Art der Informationsaufnahme schätzte er besonders. Gab sie ihm doch häufig die Möglichkeit seine Gesprächspartner zu verblüffen. Mit völlig aus der Luft gegriffenen Textelementen, aber denoch mit dem wahren Einführungsatz - er habe da neulich ein Buch in Händen gehalten. Oder war es einer der scheintiefsinnigen Kampfschreie von Onkel Albert, die er stundenlag wiederholend, am Kopfende seines Bettes, im hinten offenen Klinik-Nachthemd eine unapetitliche Metallschüssel auf dem Kopf, die Urinflasche wie ein Schwert in seiner Rechten, seinen Besuchern entgegenschleuderte.

Er schob den Gedanken beiseite. Warum war er in den Funkraum gekommen? Warum spielte er am Teleskop herum? Ach ja, der Oberstudienrat und die Versicherungsgesellschaft. Langsam entspannte er sich und begann ......

leise den charthit "christmas in my heart" von sarah connor vor sich hinzusummen, da meldete das funkgerät eine nachricht seines alten kumpans und DICHTERFÜRSTEN...

aber warum hier? warum jetzt?
Seit Jahren hatte er nichts von Ihm gehört. Die nachricht kam über das Notfunkgerät, das eigentlich längst nicht mehr in Betrieb war, weil es seit dem Untergang der Titanic gar nichts mehr notzufunken gab. Sie kam verzerrt an, verzogen und mit Rauschen und Piepsgeräuschen gestört. Aber unverkennbar seine Stimme.

Da fiel ihm die Unordnung im Funkraum auf. Der Notsprücheordnern und die Bedienungsanweisungen der Satelitenanlagen lagen zerfleddert am Boden über die Comutertastatur war eine Melange aus Kaffee und FÜRSTENBERG-BIER ausgeschüttet worden. Die Flasche war hinter die Tastatur gefallen, der Funker lag gefesselt in der Ecke.
..Not..pieeps...fall...terror.....ag..rausch..verdacht.....Ruhe bewah...pieps.krach...knack..Hilfe....Eingreif....marine.tüüüüüt
Dann brach der Kontakt ab. "Sierra-Charlie-Hotel-Echo-India-Sierra-Sierra-Echo"
murmelte er vor sich hin, den Geheimcoder für aussichtslose Fälle, dern er auf der Marineschule gelernt hatte.
Sierra-Charlie-Hotel-Echo-India-Sierra-Sierra-Echo
Er mußte, das Morsegerät finden um ...

den kontakt wiederherzustellen.
aber musste er das wirklich? seine blick fiel auf eine noch ungeöffnete BIERFLASCHE. "ist doch eigentlich wurscht alles" dachte er, "was zählt, ist die festgeklebte maus" und er schnappte sich das bier und

lief schnurrstraks zum Damengymnastikraum auf dem 5. Deck.
Er mußte sie befreien. Schreckliche Bilder gingen ihm durch den Kopf. Vielleicht ein Terroranschlag, vielleicht würde das Schiff untergehen - und sie - seine Liebe - sein Licht das er eben erst gefunden hatte - festgeklebt. Er rannte, hüpfte, leichtfüßig wie eine Gazelle die engen Stiegen empor, die sich jeweiter man nach oben kam zu einem FLASCHENHALS verengten. Niemand hätte sich ihm entgegengestellt,

denn er war ein zwar HALSLOSER, aber sehr breitschultriger mann mit grimmigem blick.
"julia-doreen, ich komme" rief er in den gymnastikraum. da stand sie und hatte mit und ohne HALSKRAUSE mußten jetzt entscheidungen herbeigeführt, notfalls erzwungen werden!
die Knie hatten angefangen ihr zu schmerzen.

Sie war das lange Stehen nicht gewohnt. Die moldawische Reinigungskraft hatte ihr einen SERVIERWAGEN hingeschoben und die Räder festgestellt so daß sie sich anlehnen konnte.
Gemeinsam mit einem afrikanischen Kollegen hatte sie versucht, den Teer unter ihrn Schuhen zu entfernen. Auch der für den Außenanstrich des Schiffes zuständige Techniker war hinzugezogen worden, da er mit der Teerentfernung die meiste Erfahrung hatte und keiner auf die Idee des Afrikaners hören wollte, Julia-Doreen könnte doch einfach aus den Pumps herausschlüpfen um ihre mißliche Lage zu beenden.

Da trat er durch die Tür und wurde plötzlich ganz sanft: "julia doreen mein liebling, raus aus den pumps jetzt, sie sind sowieso aus GENVERÄNDERNDEM polyamid, das ist schädlich für dich und unsere zukünftigen kinder!
wir legen gleich in lübeck an und ich möchte dich meiner dort ansässigen tante ankepetra vorstellen"

sie betreibt dort einen Aalverkaufsstand auf dem Markt. Nicht alle Familienmitglieder bewundern sie für diesen DEMONSTRATIVEN Einsatz zum Wohle der heimischen Fischindustrie. Allerdings sollte auch nicht unerwähnt bleiben, dass ihr ärmliches Getue nichts über das von ihr verwaltete Vermögen aussagt. Also wirf Dich...

in Dein schönestes Sommerkleid. Die Schuhe lassen wir hier. Sie sind nicht nur aus schlechtem Material, sondern auch vom Aufbau her VENENSCHÄDIGEND. Ich muß nur noch mal kurz zum Kaptitän, da stimmt was nicht im Funkraum. Aber bis Du umgezogen, Gebadet, geduscht, rasiert und geschminkt bist, bin ich längst zurück. Darf ich Dich in ca 3 Stunden an Deiner Kabine abholen? Sie lächelte ihn an. Dieses Lächeln ....

verhieß ihm fälschlicherweise hingebung.
doch sie hatte andere pläne, zog es sie doch zu dem in lübeck stadtbekannten ENDZEITSTIMMUNGSMACHER und dj pit rahmbeck, den sie mal auf einem orgasmusrave in münchen kennengelernt hatte .

In Sportschuhen und in einem Trainingsanzug, der die Teerflecken am Schienbein bedeckte verließ sie eilends ungeduscht zusammen mit dem STIMMUNGSMACHERDUO, das wegen seiner Humorlosigkeit schon in Gibraltar hätte gefeuert werden sollen, das Schiff. Im Schutze und Schatten der Lautsprecherboxen und Kabelkisten, schlängelte sie sich - gertenschlank wie sie war, die Gangway hinunter und betrat den Boden der alten Kaufmannsstadt. Ihr Verehrer ahnte nicht ...

daß sie im Begriffe war sich ohne ihn abzusetzen. Freudestrahlend, ob der neu gewonnenen Freiheit und in Erwartung auf einen wunderbaren Tag mit ihrem Ex-Liebhaber schlenderte sie den Kai entlang, als sie auf einmal einen mörderischen Schmerz in ihrem DUODENUM verspürte. Mist, das konnte doch nicht sein, daß ihr das alte Zwölffingerdarm-Geschwür wieder zu schaffen machte, nicht jetzt, wo......

sie auf dem Weg zu Pit Rambeck war. Ihr schauderte und ihre Knie begannen zu zittern. Sie griff unwillkürlich an den Rippenbogen - oder war es doch die Galle, die ihr nach all den üppigen Fischgerichten und fetten Soßen zu schaffen machte. Die Verkehrsschilder und die NUMMERNSCHILDER der Häuser vor Ihren Augen begannen zu verschwimmen, sie torkelte und verlor die Besinnung.

(jetzt Peter)

siegfried rauch und sascha hähnchen, die sich im allgemeinen Gewusel aus dem Staub machen wollten konnten nicht anders, sie mußten Julia Doreen vor einem INFERNALISCHEN Sturz ins Hafenbecken bewahren. Da ereignete sich auf dem Schiff eine gewaltige Explosion die das ganze Achterdeck mit den Mannschaftskabinen zerfetzte.

(so jetzt ist der Oberstudienrat auch erledigt)

neeeeiiiiiiiiiiiiiiin..........mit einem ANIMALISCHEN schrei beabsichtigte sich julia doreen in den swimmingpool auf dem dach von pit rahmbecks loft zu stürzen, denn es ging ihr schon viel besser,

jetzt wo die ganzen loser auf dem schiff endlich keine scherereien mehr machen konnten "hoffentlich ist mein alter badeanzug nicht zu SCHENKELBETONT" dachte sie, als

rahmbeck stolz mit einem galanten lächeln auf sie zuschritt. vorher hatte er natürlich, ganz seine masche, einen TONTRÄGER der bei frauen beliebten reihe "kuschelrock" aufgelegt.

Sollte sich sich in diesem Mann wirklich so getäuscht haben? Wo war der Undergroundheld ihrer schlaflosen Nächte? Wo der einzigartige Endzeitstimmungsmacher? In einem biederen TRÄGERLEIBCHEN aus weißem Feinripp stand er vor ihr, lasziv zu den Kuschelrocktönen vor und zurück wippend.

Da kamen ihr Erinnerungen an ihren eigenen Vater hoch, der...wie in einen CHENINPANZER gehüllt zwischen den schwestern umher schlawenzelte, nur um seine wirkung an jungem gemüse zu erproben.

doch plötzlich glimmte etwas von der alten, fast schon ZERSTÖRERISCHEN faszination auf. rahmbeck griff sich mit einer nonchalanten eroberergeste ins haar und da war er wieder, dieser schickeriaesk anmutende glamour,

der sie damals vom Fleck weg umgehauen und in seine Arme hatte sinken lassen.
Sie, drängte sich dicht an ihn und fuhr mit ihrer Handfläche spielerisch seine SCHENKEL entlang, was ihn Daran erinnerte, das die übliche wirkung die frauen nun mal auf ihm haben,

löste bei ihm eine winzige iritation, den etwas fellte ihm ein, sein KELERSCHLÜSSEL, war doch am SCHLÜSSELBRETT? oder? wie war das? in seiner hosentasche war er ja nicht. die beule da kam von woanders her! aber der schlüssel, der schlüssel, der ließ ihm keine ruhe. denn im keller

2

daß ihn sein fast erschreckter Rückzieher in
ERKLÄRUNGSNOT gebracht hätte - nein, da stand auch diese wunderschöne
Frau vor Ihm, die ihn auf magische Weise anzog, die ihn mit ihren
warmen Augen anschaute Ein Augenblick der das ganze Universum und alle
Glücksverheißungen in sich zu vereinigen schien. Er war sich unsicher
ob sein Drang sie zu berühren den Zauber zerstören würde, begann aber
ganz langsam und vorsichtig seine Hand nach ihr auszustrecken, um sie
......
an der Treppe des Pools in Empfang zu nehmen. Ganz GEHEUER war
ihm nicht dabei, aber er

mußte sie nun aus den für den Nichtschwimmer
sicher NOTWENDIGEN aber an Land doch lächerlich wirkenden
Schwimmflügeln befreien.

auch wenn die GENFER konventionen das womöglich nicht erlauben
würden....

ah, diese treppe des pools ..hatte schon was!
...Und dachte: sich erst mal auf der stufe hinzusetzen, alle VERNUNFT
diese welt entscheidet aus der tiefe. Diese augenblick...diese
nacht...ob er es möschte oder nicht hört er ihr herz pulsieren aus
diese klorbruhe, er ämpfäng, er muss sich fühgen, sein leben in ihren
händen abzugenben, er ist nicht rambo, sie ist der teufel... sie friert
nicht, haa diese kontradicktion, das herz hat seine grunde... wie eine
tarte à la creme..
.
damit war es entschieden, keine VERNUNFTFRAGEN konnten hier etwas
ändern, er würde sie heute abend mitnehmen zum heißesten event des
jahres, der gameboy-night of the proms, bei der er

sicherlich auch
etwas über die neuesten FRAGESTELLUNGEN Und Cheats für seine
Lieblingsspiele erfahren würde. Aber der Tag war noch jung. Er legte
ihr das Saunatuch um ihre fröstelnden die Schutern, ging um sie herum
und fügte die beiden Handtuchteile übereinander um sie wie in einen
Mantel einzuhüllen. Er fuhr ihr mit de Hand vorsichtig über die
Schläfen, so als wollte er ihren gesenkten Kopf anheben, um ihren
Blick, den sie auf die Pfützen um ihre nassen Zehen gerichtet hatte auf
sich zu lenken. Diese Augen ...richteten sich auf ihn und ihre Blicke
verschmolzen, ohne daß man hätte sagen können ob nur es Bruchteile von
Sekunden gewesen wären oder die kleine Ewigkeit. Sie bewegte sich

auf ihn zu mit einem leichten STELLUNGSSPIEL ihrer Beine, strich mit ihrer
Wange über seinen kratzigen 4Tage-Bart, atmete tief den Geruch , den
sie an seinem Hals wahrnahm ein und flüsterte ihm leise ins Ohr:

"Ich habe einen Bärenhunger". schon fiel ihm sein freund der
SPIELBUDENBESITZER klaus ein. die bude hatte natürlich auch eine
kantine, wie sich das gehört.

klaus, the last of the famous international playboys, hatte wegen manipulierten BESITZERKLÄRUNGEN und verhältnissen, seine klinik unter palmen aufgegeben und war mit dem rest seines ersparten ins spielhöllenfach gewechselt. zu besagter
gameboy-night war er natürlich auch geladen und zugesagt hatte übrigens
auch siegfried rauch!

"Italienisch, Chinesisch, Französisch, Arabisch"
fragte er mit einem Gesicht das einem weitgereisten Feinschmecker
würdig gewesen wäre, "oder was Kurzgebratenes", fügte er in seiner
ERKLÄRUNGSNOT hinzu, wohlwissend, dass das so die Produktlinie seines
Freundes Klaus war."Und dein toller großer Kühlschrank", antwortete sie, wissend daß sie
damit seinen Besitzerstolz trifft, "ist da vielleicht noch was tolles
drin"? Denn eigentlich hätte sie lieber kurz ein paar Eier mit
Buchweizengries aufgeschlagen und in eine Instantbrühe gegeben um das
dann naß wie sie war, gemeinsam mit ihm stehend in der Küche
verputzten. Ihm wurde ganz heiß...

rahmbeck hatte ohnehin vorgehabt, heute noch die gästeliste
GENAUESTENS zu durchforsten nach wichtigen persönlichkeiten, die ihn
weiterbringen konnten. sein alter schulfreund jonny kerner, der jetzt
ein berühmter tv-moderator war, hatte keins der versprechen gehalten,
die er ihm damals beim Grillfest des Schützenvereins gegeben hatte.

Gemeinsam hatten sie während der Festtage wohl mehrere Schweine auf den
auf den Grill gelegt und für die NOTWENDIGE Kruste gesorgt. Aber seit
Jonny diese Frau getroffen hatte, die ihm Hühnerfleisch und
Geflügelwurst verfütterte war er nicht mehr der Alte. So kam es ihm
Julias Idee gerade Recht und er hatte sie für sich alleine.

aber julia war langsam GENERVT von dieser ewigen unentschlossenheit und wollte nun
doch aus reinem trotz in diese blöde kantine! (Beiseite gesprochen:
bitte dringendst, von Verwechslungen mit lebenden Personen abzusehen,
die das NERVENKOSTÜM nur unnötig strapazieren würden.)

sie wurden jedoch nicht eingelassen, denn es handelte sich um eine szene-kantine,
in der selbstverständlich KOSTÜMZWANG herrschte.
allerdings war es ohnehin zeit, sich für die gameboy NOP (wie kenner
diese veranstaltung lässig abkürzen) zu stylen

und das war gar nicht so einfach, weil Julia Doreen ja nur den Trainingsanzug, mit dem sie vom
Schiff geflohen war und den alten schenkelbetonenden Badeanzug bei
sich hatte. Um unter Leute zu gehen fehlte ihr drüber hinaus ein
Lippenstift und ein geeignetes Make-up für ihre blasse WANGENPARTIE.
Aber für unseren DJ Rambeck war das das kleinste Problem.

"mach dich locker, babe" raunte er ihr mit seiner heiseren stimme ins ohr "diesen
trainingsanzug, den du da anhast, den nennt man in dj-kreisen
'sportgouvernante', retrolook, wenn du verstehst, was ich meine..."
mit etwas schuhcreme noch ein paar dunkle schatten unter die augen
gezaubert und es konnte losgehen."halt! hast du das klößchenrezept? ich brauche doch ein
konversationsthema für die proms, oder soll ich stumm wie ein
TIER herumsitzen?" rief julia doreen.

er stob eilig aus der wohnung, die treppen hinunter rüber zu seinem freund klaus. der hatte natürlich alles mögliche in petto. die diversen verflossenen von klaus hatten so etliches liegengelassen und er hatte alles hübsch gesammelt, man weiß ja nie, so wie jetzt.
teddy durfte sich bedienen und schmiß alles in eine tüte, alles was
eine frau so braucht, wie er meinte. unter anderem ein TIERISCHES tigerkleid aus echtem fell , welches dem klaus seine gaby, einst vergessen hatte.

sie ward zufrieden, ER auch und ES konnte losgehen.

"hier, das kannst du dir um den kopf binden" sagte er und warf ihr
lässig das tigerkleid zu, "das sieht ja sowas von abgefahren aus, da
brauchst du gar nichts mehr zu reden, ausserdem mögen die proms es
sowieso lieber, wenn man zuhört" er wusste das aus seiner
bundeswehrzeit in HESSEN, wo er viel mit lokalpolitikern zu zun gehabt
hatte,

weil er natürlich ein gewisses SENDUNGSBEWUßTSEIN in sich trug
und sich diesen kreisen gerne spielerisch näherte. ha ha ha...

da hatte er aber gelernt! ohne alle BEWUßTSEINSERWEITERNDEN mittel, bestiegen
sie den kli-kla-klawitterbus, der unten gerade um die ecke bog. am
steuerrad winkte ihnen schon fröhlich maria hellwig zu, die natürlich
auch nichts besseres vorhatte als zum nop zu fahren. grützie!
"Grüezie" antwortete er fast akzentfrei. Und er betonte sehr schön das
"e" nach dem "ü". Eine Phonographische Glanzleistung zu der die
Niederdeutschen in der Regel nicht fähig sind. Er hatte den Schweizern
aufs Maul geschaut und er wußte, wie sie sich normalerweise höflich
aber doch innerlich beleidigt abwenden, wenn jemand ihr "Grüezie"
falsch betont oder was auch immer wieder passiert: Wenn jemand
"Müüslie" sagt, was eigentlich soviel wie "Mäuslein oder kleine Maus"
bedeutet anstatt "Müesli" - der Begriff für die schmackhafte, gesunde
Mischung von Getreidesorten und Früchten.
Er hatte es geübt, stundenlang. Durch diese ERWEITERUNGSÜBUNGEN seines
Sprachlichen Repertoirs war er in der Lage gewesen der vollen Züricher
Disco sein "Grüezi" entgegenzuschleudern.
Sie liebten ihn, ihren DJ RAmbeck. Es war nicht nur seine Musik, es
war nicht nur seine Kleidung, seine Ansagen. Er war auch sein Respekt
vor ihrer Sprache, die er nicht eitel nachzuäffen versuchte indem er
versucht hätte "Schwizzerdütsch" zu sprechen. Aber ihren Gruß, das
erste Wort im Kontakt miteinander, das beherrschte er akzentfrei. Sie
liebten ihn, die Schweizer.
Nun galt es, durch die Menschentraube, die sich im Inneren des Busses
um den Eingang gesammelt hatte, einen Weg zu bahnen um zu den Plätzen
im völlig leeren hintern Busteil zu gelangen. Sie drängten sich
zwischen hip gekleideten Gestalten und Rucksäcken hindurch, da griff
Julia-Doreen nach seiner Hand und ...

sagte: "du? es geht das gerücht,
die schweiz existiere gar nicht. angeblich gibt es da eine kleine
agentur in schwalbach, die damit beschäftigt ist, das vorhandensein der
schweiz zu simulieren." -"ach?"- murmelte er nachdenklich "jetzt wird mir einiges klar..."
draußen war die hölle los. zwanzig UNGENÜGEND zurechtgemachte,
entfesselte teenager sprangen kreischend am bus hoch..

"scheiß fans!" entfuhr es rahmbeck. "das sind die schattenseiten. sie wollen mein
Hemd." Das war sein Markenzeichen. Er hatte am Anfang seiner Karriere
nach einem spezifischen Gag für seine Auftritte gesucht. Gegen Ende
jeder Veranstaltung begann er immer sein Hemd zu zerreisen und in
Teilen ins Publikum zu werfen. "Liebe Fans und Fäninnen" schrie er dann
ins Mikrofon - ganz dem GENDERGEDANKEN verpflichtet. Das war das
Stichwort, dann begann er sein Hemd von Kragen an zu zerlegen und in
das Publikum zu schmeißen. 14 jährige Gierlies kreischten ekstatisch,
weinten und die billige zerlaufende Wimperntusche verlieh ihnen ein
gespenstisches Aussehen. Sie versuchten ein Stück "Seines Hemdes" zu
erhaschen.Ihm war seiner Zeit nicht klar gewesen, daß seine Hemdenzerlegung
Kultstatus erreichen würde. Irgenwann lief die Sache auch ins Geld auch
wenn sein Inspizient die Flohmärkte nach Hemden im 70 Jahre Look
abgraste - und manchmal sogar Tüten von Kleiderspenden mitgehen lies.
Schlimmer aber noch war, je berühmter er wurde, daß er auch auf offener
Straße oder vor dem Hotel bisweilen von einer Horde hysterischer
Mädchen zerlegt wurde.
Er knöpfte seine Jeansjacke zu, stopfte die heraushängenden Hemdzipfel
in die Hose und wandte den Kopf in die andere Richtung. er hoffte damit
seinen Fäninnen zu entgehen.

"benniiiii" schrien die girls "i love you, beniii" konnte das sein? tatsächlich. in der sitzreihe nebenan saß ein selbstzufriedener benjamin stuckbarren-rad und wedelte arrogant mit einem
philosophenpuschel nach draußen.diese fans waren nicht wegen rahmbeck gekommen!
vielleicht war es zeit, erwachsen zu werden, eine familie zu gründen.
er nahm sich vor, später, wenn andré rieu zum dessert aufspielen würde,
ein paar romantische worte an julia doreen zu richten. doch die war mit
ihren gedanken (sorry) bei KEN, dem amerikanischen windsurfer, der -wie
sie wusste- einer der moderatoren des abends sein würde.

und bei Ihren geografischen Überlegungen und der Überprüfung ihrer KENNTNISSE: "Oder
war es Island, das Land das es gar nicht gibt, oder Disneyland oder
Atlantis?" Die Schweiz, war sie da nicht einmal durchgefahren auf dem
Weg nach Italien, oder was das auf dem Weg nach Bulgarien? Sie war ganz
verwirrt und beschloß die Sache auf sich beruhen zu lassen und legte
ihren Kopf auf seine Schulter.

"hast du zufällig einen NISSENKAMM dabei?" flüsterte sie verträumt.

Er hatte gerade begonnen, seinen Kopf zu ihr hinzubeugen. Ihre Worte durchfuhren wie einen elektrischen Schlag. Er saß augenblicklich wieder aufrecht im Bus, denn er ahnte was
seinen Dreadlocks drohte. "Klar Schätzchen, und ein Schlückchen
Goldgeist trag ich auch immer mit mir rum."
Er versuchte cool zu wirken, sah aber vor seinem geistigen Auge schon
den KAMMERJÄGER.

"Wozu brauchst Du ihn?" fragte er scheinheilig. "danach fragt man eine dame nicht" erwiderte sie hochmütig und kratzte sich am kopf, "wenn du mir dumm kommen willst, kannst du mich mal GERNHABEN". der bus hatte inzwischen angehalten und sie stiegen aus.
rahmbeck zappelte nervös herum und sagte plötzlich: "babe, nimm doch schon mal dein ticket, ich muss noch kurz mal back-stage vorbei schauen.

Heute ist Rathgeber da, der Produzent meiner ersten
ABENDFÜLLENDEN Show beim NDR-Kulturprogramm." Er fühlte sich sichtlich
unwohl. Andereseits: War es nicht auch ein Vertrauensbeweis, daß dieses
Wahnsinnsweib ihm ihren Lausbefall andeutete?

um seine LENDENKRAFT zu stärken, müßte aber auch er jetzt langsam mal was essen! menschenskind, ganz vergessen bei dem durcheinander. um überhauptmal was zwischen die
zähne zubekommen schob er sich zwischen tür und angel einen KRAFTRIEGEL
der marke “mars“ rein. mars macht mobil, bei arbeit sport und spiel....

dies schöne liedchen kam ihm in den sinn als eine blendende erscheinung
ihn fast stolpern liess. es war eines der imponierendsten wesen die er je gesehen
hatte, ein weise wirkender mann im tropfnassen anzug, mit GELVERSCHMIERTEM
haar, der sich suchend umblickte und rahmbeck ansprach: "entschuldigung, berserke mein name, oberstudienrat a.d., haben sie zufällig eine peitsche zur hand?"

Mehrere Polizeifahrzeuge mit Blaulicht und Sirene rasten an ihnen
vorbei. Weiter vorne auf der Straße sah man ein ganzes
Blaulichtgewitter, auch gepanzerte Fahrzeuge und Mannschaftswagen der
Bereitschaftspolizei. Als er genau hinschute sah er eine große Zahl von
Polizisten die mit Ihrer Schutzausrüstung und den Maschinenpistolen im
Anschlag überaus martialisch wirkten. „Was ist den hier los?“ fragte
Pit Rambeck, ohne die Frage wirklich an jemanden zu richten.
„Habe Arschelöche Terroriste gemacht große Exeplosione aufe
Kreuzefahredampfere“ antwortete der Taxifahrer der neben ihm stand
"musse gucke mol, habe Extrablatt von ne Bildzeitunge“. Pit griff nach
dem SCHMIERIGBUNTEN Stück Papier, das ihm der Taxifahrer hinhielt.
Terroranschlag stand dort gesperrt und in Versalien. Etwas kleiner und
halbfett „in Lübeck“Der „Bericht“ führte weiter aus ….

dass es einen Terroranschlag auf die MS Europa gegeben habe, dem fast die kompletten Mannschaftsräume zum Opfer gefallen seien. „Sie habe sich gerade die Beine rasiert“ wird
eine sehr hübsche Kantinenmitarbeiterin zitiert, die auch mit sehr
erschrecktem Gesicht abgebildet wird, „als es einen ganz großen Bumms
gemacht“ habe. Auch das bei dem Bild UNTENSTEHENDE Wort Bumms wurde
fett geschrieben und durch Unterstreichung etwas hervorgehoben. Weitere
erhellende Informationen außer dem Aufruf des Innenministers, unbedingt
die Ruhe zu bewahren und darauf zu achten ob man vielleicht verdächtig
aussehende Gestalten ausmachen könne, gab es nicht. Nur noch den kurzen
Hinweis, dass die Personalräume zum fraglichen Zeitpunkt
glücklicherweise praktisch leer waren, da die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter mit dem Anlegen des Schiffes und der Verabschiedung der
Passagiere beschäftigt gewesen seien. Ob das tragische Ende eines nur
teilweise bekleideten Mannes die man in den Überresten einer
Seemannskiste gefunden habe mit dem Anschlag in Verbindung stehen,
wisse man noch nicht.

Ein hinter ihm Stehender wußte zu berichten, daß es einen Brennpunkt im
DEUTSCHEN Fernsehen gegeben habe. Journalisten hatten aus den
Europäischen Hauptstädten berichtet und ein Terrorexperte erläuterte
gemeinsam mit einem Vertreter der Reederei die Beutsamkeit diesen
Anschlages für die deutsche Öffentlichkeit und die internationale
Seefahrt.„Unbestätigten Berichten aus Polizeikreisen zufolge“ habe es geheissen
„sei man auf der Suche nach einer jungen Frau von der aber jede
Beschreibung fehle, lediglich dass sie mit einem uralten blauen
Trainingsanzug mit weißen Streifen bekleidet gewesen sei und nach Teer
gerochen haben soll, wie sich ein Mitarbeiter an der Gangway zu
erinnern glaubte. Ferner suche man zwei Männer von denen der ältere recht attraktiv
gewesen sein soll und der jüngere durch sein ständiges und devotes
„Jawollll“ und „Eyey“ die anderen Frühstücksgäste genervt haben soll.
Sie seinen auch häufiger an den Serviceräumen gesehen worden und Gäste
und Mitarbeiter ausgefragt haben. Auch sie hätten eilig gleich nach dem
Anlegen das Schiff verlassen. Aber ob sie in einem Zusammenhang mit dem
Anschlag stünden, ließe sich aber mit Sicherheit weder bestätigen noch
ausschließen. Die letzten Sätze verstand er nur noch unvollständig.
Julia Doreen eine Terroristin! Dieses verlauste Weib suchte
wahrscheinlich Unterschlupf bei ihm, machte ihn zum Komplitzen. Geheime
CIA Flüge gingen ihm im Kopf herum, gefesselte Männer in Guantanmo,
geheime Gefängnisse, das Ende der Menschenrechte. Ihm war klar, daß er
untertauchen mußte. Zielstrebig verließ er den Platz in Richtung
Holstentor. Der Klang der Sirenen wurde immer leiser...

julia war unterdessen in ein gespräch verwickelt worden und hatte vieles nicht
mitbekommen. dem altrocker rudolf SCHENKER war die tigerlilli natürlich
sofort ins auge gesprungen und er war schwer am heißlaufen. sie nahm
seine sich überschlagenden worte aber gar nicht so recht wahr. ihre
gedanken kreisten nur noch um die nahrungsaufnahme.

ihre vorerst letzte HENKERSMAHLZEIT sollte ein brezen sein, den ein
fliegender händler gerade feilbot. klingel-lingel-ling. rudolf spendierte natürlich

der ZEITMANTEL fiel von ihr ab. das harte brot der
wirklichkeit wurde zu einem weichen wohlschmeckenden menü erster
kajüte. mit der kraftspendenden nahrung sog sie dieses leben ein,
umfing es wie einen bunten blumenstrauß. alles war voller farben und
ungekannter schöhnheit. der alte geistergraf prostete ihr zu. licht!
vor uns die sonne! gruetzie , servus und hallo erschall es aus allen
ecken. sie war glücklich in diesem moment, vom glanz des himmels
übermannt. gib mir deine hand, wir sind verwandt, sagte Rudolf der
Rocker zu ihr. Der Spruch hatte ihm gefallen. Irgendwie verband er die
imperativische Kontaktaufnahme mit inzestuöser Phantasie.

Obgleich er ihre Nähe wünschte, drückte seine Körperhaltung doch eher Abwehr aus.
Er stand breitbeinig vor ihr, den Bauch nach vorne gewölbt, sodaß die
dämonische Gestalt auf seinem T-Shirt besonders betont wurde, die Hände
in den MANTELTASCHEN suchte er heimlich nach seinem

TASCHENGELD, welches ihm seine frau täglich genau abgezählt zusteckte. denn
ansonsten wäre er gar nicht so altgeworden, hätte alles längst
verspielt, versoffen und verhurt!

julia doreen war derweil wieder auf
dem harten, trockenen boden der realität gelandet. Sie mochte gar
keinen wahrheitsrock, hatte sie nie. und der rocker selbst war doch
eigentlich albern mit seinem mützchen und seiner aufgesetzten
lockerheit. sie sah sich um.diese veranstaltung war ein ELDORADO für ein it-girl auf der suche nach neuen herausforderungen.

dort drüben zum beispiel war eine Bühne
zwischen der Ausstellung und dem "Game-Yard" auf dem die Gäste einzeln
oder miteinander spielten. An den Ausstellungständen der Hersteller und
Händler waren nicht nur die neuesten Geräte und Spiele zu sehen sondern
auch Schutzverpackungen, Taschen und Back-Bags und Schulranzen mit
einem extra Gameboy-Fach, sowie Textilien, Jeans und Anoracks, die
ebenfalls Platz für Geräte, Spielmodule und der gleichen boten für das
"Outdoor-Gameboying". Dort waren Netzteile und Kabel besonders
rafiniert in Seitentaschen unterzubringen.
Auf der Bühne selbst führte die Bigband der Jugenmusikschule aus
RADOLFZELL, die man extra zu diesem Event eingeflogen hatte, die Sounds
für die mit Spannung erwartete nächste Generation Gameboys vor.
Einschalt- und Ausschalttöne, Tastensounds, Special-Effects für das
Herunterfallen von Geräten, und zum Zerplatzen niedergestreckter
Gegner.

Ein beeindruckendes Klangerlebnis. hinter der Bühne befand sich
ein ELLENLANGER Stand des neugegründeten Verbandes der
Gameboy-Nutzerinnen und -Nutzer, auf dem man eine 6 Meter langen
Buttercremetorte in Form eines Gameboys präsentierte, was der
Veranstaltung und dem Verband ins Guiness Buch verhelfen sollte.
Die Proms waren kaum davon abzuhalten über die Torte herzufallen. Für
Julia-Doreen war das kein Thema. Sie fand mehr Interesse an dem
überdimenionalen Glücksrad an dem eine nicht weniger gierige Masse von
Besuchern versuchte, mit dem richtigen Dreh ein Kaputzen -T-Shirt oder
einen baumwollenen Overall in den Verbandsfarben zu gewinnen. Brav
stellte sich sich in der Reihe an, dabei hörte sie ...

ein lied von the GERMAN-SUPERSTAR sarah conner an. christmas in my heart...

und dabei wurde ihr ganz mulmig zumute, wie schon oft in den letzten tagen, denn
das fest rückte ja nun auch immer näher! das fest der liebe! dreh dich
glücksrad, dreh dich! verschiedene STARFUCKER streiften sie derweilen
und rempelten sie scheinbar zufällig an. sie träumte aber von
weihnachten und vorallem all den geschenken die sie alle noch einkaufen
wollte und mußte. was hatte sie jetzt hier am glücksrad verloren? na
ja, erstmal abwarten.....

einer war noch vor ihr. er machte einen Schritt nach vorne und fuchtelte mit den Händen. Irgendwas schien ihm nicht zu stimmen - von den letzten 5 Teilnehmern die am Glücksrad
gedreht hatten hatte keiner ein T-Shirt oder einen Overall gewonnen nur
die kleinen Trostpreise wie Tütchen mit Fruchtgummi im Gameboy-Format.

"FUCKER-YOU-ALDE, ey man ihr bescheißt hier" herrschte er die beiden
Hostessen an, die ebenfalls in die verbandsfarbenen recht figurbetonten
Overalls gekleidet waren und mit einem Dauerlächeln Gäste an den Stand
und zum Glück führen sollten. Er hatte dabei das Gefühl etwas sehr
unanständiges zu sagen und dieses Gefühl half ihm dabei ein zorniges
Gesicht zu machen, wobe seine Erscheinung aufgrund seines
Kindergesichtes und der viel zu weiten Jeans die ihm jeden moment
völlig herunter zu rutschen drohte, eher albern wirkte.
Die Damen hatten das schon ein paar mal gehört. Von den 64 Feldern des
Glücksrades war bei achten das Symbol für einen Hauptgewinn angebracht,
bei allen anderen Feldern gab es Fruchtgummi, damit niemand am
Glücksrad eine Enttäuschung erlebt. Immer wieder hatten Leute den
Eindruck, die Glücksfeen würden in Wirklichkeit das mechanische
Glücksrad manipulieren. Die Fähigkeit mit Wahrschenichkeiten zu rechen
ist keine sehr verbreitete Kunst.
Julia-Doreen war an der Reihe. Dem dicken dummen Jungen vor ihr - der
als sechter Teilnehmer in Reihe keinen Hauptgewinn erzielt hatte, was
seine Vermutung zu bestätigen schien - hatten die Hostessen noch eine
extra Handvoll Fruchtgummi in die Hand gedrückt um ihn zu besänftigen.
Julia-Doreen drehte am Glücksrad und setzte es schwungvoll Ratter
Ratter in Gang. Drei Umdrehungen, es verlangsamte sich schien über die
Marke ins nächste Feld zu rutschen und bewegte sich zurück:
Hauptgewinn!
Die professionellen Betreuerinnen des Glücksrad jubelten gekonnt in
ihrer aufgesetzen Fröhlichkeit, als sei etwas ganz außergewöhnliches
passiert. Julia gewann einen Overall. Sie wählte die gefütterte, nicht
ganz so figurbetonte Version.
Nachdem sie ihn in Empfang genommen hatte, fragte sie die beiden, ob
sie ihn denn am Stand irgend wo gleich anziehen könne. Eine der
Hostessen führte sie lächelnd ...


in einen versteckten verschlag, der
als lagerraum, wc, schminkraum und umkleidekabine für die glücksfeen
diente. hier lagerten aber auch stapelweise fruchtgummi kartons und
andere lebensmittel und auch die reste der kantine , in blauen fässern.
eine ersatzfee stopfte sich gerade ALDENTE gekochte sphagetti rein. da
sie sehr aufwendig an ihnen herumkaute, ging julia davon aus, daß sie
eben aldente waren. darauf hätte sie jetzt natürlich auch apetit
gehabt! aber schon fing die hostess an an ihr rumzufummeln und sie zu
entkleiden. julia schwebte ihr nämlich als lebendes präsentationsobjekt
für die overals vor.

ein kellner brachte auch noch einen leckeren ENTENBRATEN auf
goldtablett, in den ansonsten ja eher armseligen verschlag. hier wurde
fürstlich gespeist wärend sich das fußvolk mit fruchtgummis zufrieden
geben mußte.

die spaghettitante spielte nebenbei auch mit wertvollen und antiken
sandmännchen und wurzelsepp figuren rum, beschmierte sie dabei achtlos
mit speiseresten. als die ente kam schmiß sie den sandmann achtlos und
geradezu niederträchtig fort, der prompt in einer der blauen
speiserestetonnen landete und verzweifelt im morast
unterging.Julia-Doreen konnte so etwas nicht mit ansehen. Das
Sandmännchen hatte Erinnerungen und Emotionen in ihr geweckt. Sie
fühlte das behangliche Gefühl wie sie frisch gebadet am abend in ihrem
weichen Morgenmäntelchen vor dem Fernseher gesessen hatte, den Geruch
des Badewassers noch in der Nase und die kleinen Hände noch aufgeweicht
vom Spielen im warmen Wasser. Das gute Sandmännchen. Nicht daß sie ihn
nach dem Wert geschätzt hätte, den sie durch den unregelmmäßigen Besuch
von Edelflohmärkten und Internet-Versteigerung kannte. Hier galt es ein
Stück ihrer Kindheit zu retten. Sie sprang auf, zog den Ärmel ihres
neuen Overalls weit über den Ellenbogen zurück und Griff beherzt in die
Blaue Tonne um zwischen BRATENRESTEN, gekochtem Gemüse,
Kartoffelschalen und Salatsoße den ertrinkenden Sandmann zu retten. Sie
griff vorsichtig nach ihm, so als fürchtete sie ihn zu verletzen,
tappte mit der anderen Hand ohne hinzuschauen, nach einem in der Nähe
liegenden Stück einer zerrissenen Papiertischdecke und trug den
tropfenden, schmutzigen Sandmann darauf zu der kleinen Spüle im Eck

....wusch ihn sauber cremte ihn ein und windelte ihn, schallerte der
spaghetti-tante eins, nahm den entenbraten und kickte ihn an die
bretterwand, bubs, trat die blauen tonnen um und gab der entgeisterten
hostess noch einen schubs , so daß diese ausrutschte und mang der
ganzen essens und bratenreste schlidderte....... und dabei ihre schicke
TENA-LADY-EINLAGE im aktuellen millitaria-look verlor. egal, julia
stieß auch die fruchtgummikartons um, rastete völlig aus und wollte am
liebsten feuer legen. verließ dann aber schreiend, ohne overal den
verschlag und rannte blindlings in die gaffende menge hinein (das
sandmännchen hatte sie natürlich mitgenommen und hielt es fest bei der
hand) und wieder heraus.

uff. irgendwie war alles zuviel gewesen in letzter zeit.
es schien ihr geboten, ruhiger zu werden, weniger aufregung und wirbel
zuzulassen, sich um die dinge, die wirklich wichtig waren, zb ihre
immer schlimmer werdende GENICKSTARRE,
schlafen also, aber wo?

vielleicht könnte sie ja den guten alten RECHTSANWALT höckelhaage ...

die Zwillinge natürlich. Wie lange hatte sie ihre Buben nicht mehr
gesehen. Wenn sie RECHTZEITIG mit dem Nagelstudio fertig wäre und
vielleicht noch den Teer von den Knöcheln entfernen könnte, wäre
vielleicht noch ein Abstecher in ein Spielwarengeschäft möglich. Eine
Kleinigkeit für ihre Zwillige. "Womit spielen Jungs in diesem Alter
eigentlich" fragte sie sich. Da stürzten zwei schwarz gekleidete
Sicherheitsleute auf sie zu. "Security" stand in großen gelben Lettern
auf ihren kampfanzugsmäßigen Jacken. "Sie haben da doch gerade auf dem
Stand randaliert" sagte der Ältere

und schnippste ein stückchen
entenbein von ihrer schulter. "das war ganz große klasse, ehrlich, sie
sind ja eine richtige TIGERIN!" meinte er und salutierte grinsend zum
abschied.

lässig winkte sie dem braven mann und machte sich auf den weg
zum nächsten taxistand. da stand eins, glück gehabt. sie öffnete die
tür:"fahren sie mich bitte zum Hauptbahnhof. Sie haben doch einen
GERINGVERDIENERTARIF für Taxen in Lübeck?" fragte sie den Taxifahrer.
Sie hatte nur wenig Kleingeld in der Tasche. Wie wollte sie eigentlich
die Fahrt bezahlen, fuhr es ihr durch den Kopf.

"nein" brummte der taxifahrer (der übrigens göttlich nach axel
duftete), "aber zu dieser RIFFKORALLENKETTE, die sie da um den
hals gewickelt haben, würd' ich nicht nein sagen."
sie kuschelte sich zufrieden in den puschelbezug des rücksitzes.
"im zug verstecke ich mich einfach in der toilette" dachte sie,

"und wenn es ärger gibt, dann stell ich mich blind und taub! irgendwie wirds
schon weitergehen! als sie nun da so gemütlich kuschelte , drückte es
ihr plötzlich. sie griff unter sich und fand eine KETTENSÄGE. natürlich
keine richtige echte sondern eine ganz kleine miniatur kettensäge aus
gold, so eine art schlüsselanhänger. sicher ein hochdotierter preis,
den hier der waldarbeiter 2005 liegen ließ, dachte sie und steckte es
schnell ein, das säglein. vielleicht könnte es ihr noch nützlich sein,
im späteren leben! als sie eine halbe stunde später den zug bestieg,
dachte sie kurz mit wehmut an ihre korallenkette. "naja, weihnachten
steht vor der tür, da kriege ich wohl sowieso neues geschmeide.

hoffentlich hat noch ein nagelstudio offen, wenn ich angekommen bin",
dachte sie. plötzlich wurden ihre schritte langsamer. wer stand denn da
auf dem gleis, umringt von einem quietschbunten haufen
chic angezogener musicalstars und friseure? GENAU! das war doch...-
"pater pierre!" rief sie und

"um gotteswillen!" der ice berthold brecht fuhr bereits rasant in den bahnhof
ein und der pater und die anderen standen noch immer auf dem gleis! warum
standen die nicht auf dem bahnsteig wie andere vernünftige menschen? und hatte sie nun den
zug bestiegen oder noch nicht? stand sie auch auf einem gleis? ihr
wurde schwindelig und heiß. au, die AUßENTEMPERATUR stieg auch,
wahnsinn!

als sie die augen wieder öffnete, tauchte über ihr das liebe,
pausbäckige gesicht des paters auf "aber mein liebes kind!" quiekte er,
"wir waren ja außer uns vor sorge" er fächelte wild mit seinem
spanischen fächer vor ihrem gesicht herum.
"können sie einsteigen oder soll ich einen bahn-boy rufen, damit er
sie stützt?"

wo ist nur das dickgedruckte anschlußwort...?"....stand in
einer sprechblase, die über dem pater schwebte.

"ja,ja wiedermal TURNUSMÄßIG einfach vergessen" stand in der blase über julias wirrem
kopf, die nun auf wackligen beinen, gestützt vom treuen pater, endlich
in den zug stieg.

der Pater nahm sie mit in sein Abteil, sprach nach
dem Versorgen der Koffer und weghängen der Mäntel ein Gebet, in dem er
Gottes Segen für die Reise erbat und in Form eines kleinen Deals
MÄßIGUNG und Demut versprach. Seine Gruppenkarte enthob Julia-Doreen
der Sorge um einen gültigen Fahrtausweis. Müde blickte sie aus dem
Fenster in die verregnete Landschaft und ...

fragte sich, warum sie sich manchmal wie ein UNGEHEUER fühlte.
immer auf der suche nach einem neuen kick, immer auf der flucht vor
dem einzig wahren abenteuer, der liebe und war sie nicht wirklich
glücklich gewesen mit hajo? warum hatte sie ihn und die zwillinge
eigentlich damals verlassen, war es wirklich wegen

des Studienplatzes für Chinesische Gegenwartskunst. Eigentlich eine Spontanenscheidung,
eine Liebhaberei. Auch hier hatte sie das Ferne das Fremde mit
UNGEHEUERLICHER Kraft angezogen und ihr alles, was sie besaß so klein
erscheinen lassen. Ihr Studium hatte sie dann zwar bereits im 2.
Semester abgebrochen aufgrund der gewaltigen Verständigungsprobleme mit
den asiatischen Dozenten. Aber auch dann war sie nicht zurückgekehrt.
Irgendetwas mußte es dort drausen geben, irgendetwas trieb sie weiter,
denn ...

auch jetzt ahnte sie, ihre rückkehr würde nicht von dauer sein.
ein rascheln ließ sie aufschrecken. pater pierre, der auf der toilette
das schillernde CHERKOSTÜM gegen seine soutane ausgetauscht hatte, war
zurück ins abteil gekommen und packte nun ein paar mettwurstbrote aus.
"haben sie appetit, meine liebe?" fragte er und hielt ihr eine stulle
hin, die sie dankbar annahm. "und nun erzählen sie doch endlich. waren
sie wieder bei diesem flegelhaften rahmbeck? was hat er ihnen diesmal
angetan?". sie lachte "ach paterchen, sie sind immer noch der alte.
erzählen sie mir lieber, wie es mit ihnen und juanito steht. immer noch
keine Entscheidung getroffen?“

Er neigte den Kopf und lächelte. „Ju-a-ni-to“ fast sang er den Namen seines Freundes silbenweise, mit abnehmender Tonhöhe. „Juanito, ja Juanito ist der Christenverfolgung
zum Opfer gefallen.“ Er lächelte bitter. Mit Christenverfolgung bezeichnete er das harte Durchgreifen des Bischofs gerade in der Diaspora des norddeutschen Küstenlandes. „Diese STÜMPERBANDE“ schimpfte er vor sich hin. Sie hatte die Arbeitsgemeinschaft homosexueller Geistlicher verboten und zerschlagen. Und der schöne Juanito predigte
jetzt wohl irgendwo im Regenwald. Er hatte ihn nie mehr wieder gesehen.
Jetzt war es Julia doch etwas unangenehm, da sie dieses Thema
angeschnitten hatte und …

sie sagte: "tut mir leid für sie pater" der geistliche lächelte verschmitzt: "ach, das muss es gar nicht. er war sowieso zu jung für mich. außerdem habe ich ja jetzt diesen
entzückenden haushälter aus dänemark, ANDERSEN, ein sehr gediegener
mensch". sie lachte entzückt, doch plötzlich wurde sie sehr ernst. "wie
geht es den zwillingen, pater, und hajo, ist er noch so unglücklich?"
"aber nein" antwortete pater pierre, "er hat doch jetzt

ein neues after shave extra SENSITIVE !"
Er beugte sich nach vorne und legte seine Hände auf ihre Knie. "Nein,
im Ernst" sagte "das milde Reizklima der Nordsee läßt die Jungs
prächtig gedeihen und Hajo ist an seiner Aufgabe im VEREIN der
Vorkämpfer für den Reisanbau auf den Nordseeinseln sehr gewachsen.
Schlimm ist halt, daß er den Hof ohne eine Frau an seiner Seite
bewirtschaften muß. Und es mißfällt mir auch daß er mindestens einmal
im Monat "in die Stadt" fährt. Du weißt schon was ich meine."
"Ich denke du fehlst ihm" fügte er hinzu und lehnte ich wieder zurück
um ...

seine hinreißende puderdose mit dem prada-bezug aus der tasche zu
holen und sich die glänzende nase zu pudern."ach, pater, seien sie doch nicht solch ein heuchler!" gab julia doreen ungehalten zurück. "warum soll er denn nicht in die stadt
fahren? wir wissen doch beide, dass das treffen der modelleisenbahner
die einzige aufregung im ruhenden teich seines EINZELGÄNGERISCHEN
lebens bedeutet" ."mag sein", gab der pater gelassen zurück, "dennoch würde ich es
lieber sehen, er würde sich mit etwas weltlicheren vergnügungen
befassen.

apropos weltlich- haben sie eigentlich immer noch diese vorliebe für
männer mit schlechten Manieren. Kindchen, Sie mögen ja meinen, ich
hätte da keine Auge dafür, aber sie sind eine wirkliche Schönheit und
ihr sanftes Wesen hat doch etwas besseres verdient, als solchen
unrasierten Räubern hinterher zu laufen und ihnen ihr Herz zu
SCHENKEN." Es war ihm völlig unbegreiflich, was Frauen bloß an Männern
mit Dreitagebärten finden denn ..

er selbst hatte einen spärlichen bartwuchs und schätzte das auch bei
seinen gefährten.
"ach pater, ich weiss auch nicht so recht." sie seufzte. "ich habe
rahmbeck wiedergesehen und war über meine eigenen gefühle dabei so
enttäuscht, dass ich ihn schließlich mit einer kleinen list vergrault
habe. aber genug davon. ich freue mich auf hajo und besonders auf die
jungs". "oh, ich fürchte, ich muss sie enttäuschen, meine liebe. die
beiden sind gar nicht da zur zeit.sie sind über weihnachten bei oma dortmund."
"bei mutter?" entgegnete julia doreen "aber sie ist doch wirklich nicht der geeignete umgang für die zwei, mit ihren
Koch-, Back- und Tischlein-Deck-Dich-Orgien. Dieses Weib denkt doch nur
ans Fressen und Einmachen." Brach es zornig aus ihr hevor "Und in den
Zwischenpausen baggert sie ihre Besucher mit ihren Krankengeschichten
und dem Verlauf ihrer Schwangerschaften zu. Eiternde Geschwüre,
plötzliche Todesfälle oder langsames Siechtum – das ist so ihre Welt
und da sie in kürzester Zeit wieder vergessen hat, was sie wem erzählt
hat beginnt es spätestens eine Stunde später von Neuem. Das KENNEN sie
doch auch. Also dass Hajo den Jungs so etwas antut.“
„Ach weißt Du“ sagte der Pater und wer ihn nicht gekannt hätte, hätte
darin vielleicht Hohn erkennen können, aber so meinte er es nicht „also
so ganz der Prototyp der Idealmutter bist du aber eigentlich auch
nicht. Die Jungs kümmern sich wohl sehr nett um Deine Mutter, wie man
hört. Vielleicht können sie mit der verwirrenden Situation ….besser
umgehen, als zu vermuten wäre.

so. jedenfalls haben sie nach den osterferien bei oma dortmund keine
NENNENSWERTEN schäden davon getragen, wenn man mal absieht von diesem
tick, immer ...

vor dem Mittagessen ein Glas Orangensaft
hinunterzustürzen. Aber das ist ja relativ harmlos und wird sich
irgendwann wieder legen. Für ihre WERTENTWICKUNG ist sicher auch der
Umgang mit solchen Menschen wie Deiner Mutter wichtig. Aber das alles
sollte dich darin bestärken, dich selbst wieder mehr um sie zu
kümmern." Julia merkte wie ihre Augen feucht wurden.

Pater Pierre wandte sich seinem Mantel zu und suchte in den Taschen.
Es kam ein Diktiergerät zum Vorschein. "Entschuldige bitte ich muß noch
eine Stellungnahme diktieren. In einer der Schulklassen in der ich
unterrichte - eine 7te - wird neuerdings gestohlen. Da gibt es einige
Eltern und Lehrer, die machen wie die Maus am Faden; schlimmer wie die
Kinder selbst. Die haben einfach den Proszess der Moralentwicklung
nicht verstanden. Von mir als Reli-Lehrer und Pfarrer erwarten sie
jetzt warscheinlich, daß ich mit Sünde und dem Höllenfeuer um mich
werfe. Mein Gott" sagte er, wie andere Leute das auch sagen, nahm das
Gerät und ging auf den Gang. dort brummelte er also seine litanaien in
das aufnahmegerät obwohl es da viel lauter als im abteil war und
herumstehende alles mithören konnten. aber anscheinend war es zur mode
geworden in den gängen der züge berufliches und nebenberufliches zu
erledigen. einer telefonierte mit der börse, ein schauspieler hielt
hier seine generalprobe ab, ein bekannter starfotograf zog gerade seine
filme durch ein ENTWICKLUNGSBAD. aus den bildern konnte natürlich
nichts werden, bei dem geschaukel und überhaupt...

sowas macht man doch nur im dunkeln, dachte der pater und beobachtete das ganze amüsiert. Im Hintergrund sangen ein paar sehr junge Soldaten, die wohl über
Weihnachten dienstfrei haben das BADNERLIED in ihrer Mundart. Klang
originell. Ganz nüchtern waren sie nicht mehr, aber sie hatten ja wohl
auch schon fast ganz Deutschland der Länge nach "durchquert".

begleitet an der gitarre, wurden die burschen übrigens von dem bekannten
LIEDERMACHER rolf zuckowski. er hatte sich urlaub von seinen
unzähligen blagen genommen und war auf persönlicher entdeckertour. ein
wichtiger abschnitt seines lebens, mit dem dann auch später die
erwachsenen der republik belästigt werden sollten. nun ja. dieses ganze
getöse und gesinge geriet nun unweigerlich mit auf das band des
diktiergerätes von unserem pater, der zwar ein ein nettes stück
zeitgeschichte einfing aber sein eigentliches anliegen war nicht mehr
zu vernehmen. er brach die sache also ab und ging zurück ins abteil.
aber wo war julia doreen? das abteil war leer, das fenster auf, die
gardine flatterte wild im fahrtwind der einen ohrenbetäubenden lärm
erzeugte ...

der sich akkustisch zu dem CHER-KLASSIKER "do you believe
in love" formte. der pater war ja ein ganz großer fan dieser ikone der
unsterblichkeit.

7
Apr
2006

3

diese unsterblichkeit auf der auch sein glaube basierte. alles um ihn
herum verschwand wenn er diese göttliche stimme hörte und sie erklang
nur allzu oft in seinem geiste. benommen ließ er sich auf seinen sitz
fallen, da stand julia doreen vor ihm und war ERSTAUNLICH beladen. "so
paterchen" sie stellte zwei tabletts ab "ich habe uns im bordrestaurant
zwei portionen Freilandgans mit Kartoffelklößen und Apfel-Rotkraut
besorgt" - "aber teuerste, meine figur" quietschte der pater entzückt und

weiter: " ich glaube ich habe gerade soeben schon wieder eine
erscheinung gehabt. ständig besucht mich neuerdings die heilige
jungfrau! ich weiß selber nicht was ich davon halten soll und ob es
nicht einfach eine fixe idee ist. vielleicht bin ich auch einfach
überarbeitet. " aber julia hörte ihm gar nicht weiter zu. richtete das
menü schmuck auf dem ausziehbaren tischchen an und zündete einen
weihnachtlichen LICHTERKRANZ an. wo sie den nur wieder her hatte?

das heilige abendmahl konnte beginnen und die heilige jungfrau an der
abteildecke schmunzelte vergnügt über das paterchen, das doch
tatsächlich seine glatze mit glitzerpuder bestäubt hatte, zufrieden
schmatzte und ein paar ANZÜGLICHE geschichten zum besten gab. "halten
sie sich ran, pater, wir sind gleich in hamburg und da ist schon der
michel, der michel , der michel...

" "ja, ja dazu muß ich kein HELLSEHER
sein um das zu ahnen, daß wir nun gleich die alte und ehrwürdige
hansestadt passieren! aber wir, wir fahren doch weiter bis lübeck und
steigen erst da um oder wie war das gleich?"

"ach, pater. muss ich ihnen wirklich ERKLÄREN, was wir hier in hamburg
machen, obwohl wir doch längst in kiel sein müssten, um die
nordostseebahn nach husum zu bekommen?

ich weiss, es ist lästig, aber ich muss einfach erst noch rasch in die mönckebeckalee und meinen guten RENTIERMANTEL vom kürschner abholen. der gute wolfgang (joop) hatte ihn mir doch seiner zeit, 1418 zur hauseinweihung geschenkt. und jetzt kann
ich den doch wohl gut gebrauchen bei der kälte da oben an der küste.
vielleicht treffen wir wölfie und das wäre doch sicher auch für sie
interessant, nicht war paterlein?" sie lächelte verschmitzt und war
gespannt was der verblüffte pater nun sagen würde.

denn das ganze hatte sie sich jetzt mal eben einfach so ausgedacht, in wirklichkeit hoffte
sie, schnell noch in einem der berühmten event-nagelstudios auf dem
kiez "drangenommen" zu werden, denn sie wußte, dass hajos begeisterung
für überraschende besuche sich in grenzen hielt, insbesondere, wenn es
sich um gäste mit mangelhafter maniküre handelte.
so war er nunmal, der alte dosenkopf, er hatte früher sogar die
adressen aller nagelstudios im umkreis aus dem TELEFONBUCH
abgeschrieben und über ihr kopfkissen gehängt, direkt neben die
duplofußballsammelbilder.

"na, gut, meinetwegen." sagte der pater und
biss nochmal hastig von der keule ab. er hatte da plötzlich so einen
speziellen BUCHLADEN im kopf. da könnte er derweil ja mal wieder
schmökern gehen.

"i kill for you" ein fundamentalistischer underground-roman, den es nur unter dem LADENTISCH gibt. den wollte er schon lange ergattert haben. jetzt war vielleicht die gelegenheit! sie rafften also eilig, noch halb kauend ihre untensilien zusammen und
drückten sich auf den gang, in dem jetzt auch alle anderen schon
vorwärts drängten, obwohl der zug noch gar nicht in den bahnhof
eingelaufen war. schon waren sie im sog der ungeduldigen als julia

einen stechenden schmerz im kreuz verspürte. ein reisender hatte ihr
ausversehen ein TISCHBEIN in den rücken gerammt. laut schrie sie auf
und sah schon die sterne. der pater sah sich in die pflicht genommen
und

zog rasch die neue INSTYLE aus seinem handgepäck.
er rollte das magazin zusammen, um mit einem kurzen, gezielten schlag
auf die schmerzende stelle abhilfe zu schaffen.
"gelernt ist gelernt!" sagte er schmunzelnd. "ich habe nicht umsonst
zehn jahre lang fernöstliche LEBENSBERATUNG und heilkunst studiert!
gleich wird es besser sein." dem tischträger zog er alls dann ebenfalls
mit dem magazin eins über den schädel.

"so meine liebe, ich habe nun ein paar, äh, besorgungen zu machen"
wir treffen uns in UNGEFÄHR drei stunden im sorgenbrecher.
bringen sie bitte was schönes vom wölfi für mich mit. ich verabschiede
mich, bis später!"

eilig zog er dahin und julia stand alleine auf dem bahnsteig. was wollte sie doch gleich alles erledigen? gedankenverloren schlenderte sie einfach so los bis sie am ufer stand. ein FÄHRMANN war gerade frei und setzte sie über. da schaukelte sie hin in eine
plötzlich fremde welt. die sterne verwoben sich mit der sonne und alles
wurde in ein weißes licht getaucht. Sie fühlte die Wärme auf ihrer
Stirne ihren Wangen und an ihren kleinen Ohren. Unwillkürlich griff sie
sich an den Hals und öffnete die Schlaufe mit der Sie ihr
Seidenhalstuch gebunden hatte. Sie schloß die Augen und genoß diese
helle angenehme Wärme. Ein schönes "Hamburg-Gefühl" dachte sie sich, so
als ob sie den Schatten unangenehmer Erfahungen, die sie mit den
Menschen in dieser Stadt –

vor allem rund um dien Bahnhof und mit den
Fußball-MANNSCHAFTEN, früher immer wieder gemacht hatte, vertreiben
müsste. Heute ist heute, ich bin hier, ich habe Zeit und ich fühle die
Wärme in meinem Gesicht. Das Leben ist schön. wieder ging ihr dieser
satz durch den kopf und der fährmann blinzelte ihr nebenbei begehrlich
zu.

wieder hellwach griff sie neben sich nach der AFTEN-POST die hier
wohl ein skandinavier liegen gelassen hatte. erstmal ein bischen
blättern und sich nicht zu sehr auf den schipper konzentrieren, dachte
sie sich. ansonsten riecht der noch lunte und quatscht mich an!

und noch etwas anderes roch - ziemlich stark. Vor ihr saßen zwei ältere
Damen mit Einkaufstüten. Eine der beiden hatte eine gehäkelte
POSTMODERNE Kopfbedeckung, allerdings in einem derart scheußlichen
bläulichgrellen Grün, wie sie es zuletzt im Drei Pagen Wollmusterbuch
bei Tante Gerda gesehen hatte. Die andere hatte Kaffee eingekauft -
frisch gemahlen. Das ist ein Geruch, den man zunächst angenehm
empfindet, bei dem man aber am Ende einer längeren Busfahrt nach einem
Plätzchen suchen muß, an dem man sich ungstört übergeben kann. Nur
jetzt nicht dachte Julia-Doreen, sonst halten sie mich hier noch für
eine Landratte, der das bisschen Geschaukel im Hafen auf den Magen
schlägt. Sie stand auf und suchte sich einen besseren Platz "am Wind"
und atmete tief die Luft die von See her kam. sie genoß also die
aussicht und kümmerte sich nicht weiter um die bootsinsassen.

das ufer kam näher und sie konnte schon einen freundlich winkenden NEGER in
weißer uniform sehen, der den kahn wohl in empfang nehmen wollte. (ach,
da hatte sie schon wieder neger gesagt, zum glück nur im geiste!) beim
näherkommen stellte sich allerdings heraus, daß es sich bei dem
farbigen um keinen geringeren wölfi joop handelte! wölfi war vermutlich
wie so oft auf seiner privaten sonnenbank eingenickt und war wiedermal
viel zu braun für diese breiten und diese jahreszeit geraten. sein
weißer anzug, mit aplikationen und "ficken für den wald" buttons ließ
ihn noch zusätzlich dunkler erscheinen. lächelnd reichte er ihr die
hand und sie sprang auf das festland. "welch eine überraschung, woher
wußtest du....?"

"jaaaaaa......so eine art intuition! nein, dein liebes paterchen gab
mir den tipp. er macht sich sorgen um dich und hat dich losfahren
gesehen. ich wußte ja daß du hier zu den docks fahren würdest. das war
doch immer unser lieblingsort seinerzeit. wir drehen hier übrigens
gerade einen werbespot gegen das waldsterben! dort drüben in der alten
werftruine!" "GERADE wollte ich Dich danach fragen, ob Du mal wieder
was im Filmbusiness für mich hast“ gab Julia-Doreen dem freundlich, mit
braungebranntem Gesicht auf sie herunterlächelnden Lebemann zurück.
“Braucht ja keine große Rolle zu sein, Hauptsache man sieht mein
Gesicht. Und gegen das Waldsterben – da würde es sich doch lohnen, sich
zu engagieren. Du kannst mich ja mal dem Produzenten vorstellen. Ja,
machst Du das für mich.“ Joop grinste syphisant und versprach sich für
Julia einzusetzen.

erst jetzt viel ihr ein, daß sie sich ja dem
melancholischen ADERLASS gar nicht so hingeben wollte! hamburg, das
wollte sie doch schnell abhaken. all die erinnerungen die da
unweigerlich aufkamen, das war doch alles müde vergangenheit? und
wölfi...

der hatte ja nun wirklich gar keinen glamour mehr. genau
besehen ähnelte er ein wenig diesem schmierigen menschen, der sie
damals im ASSESSMENTCENTER durchrasseln liess, als sie sich für den job
als eduscho-consulterin beworben hatte. "du, wölfi? weisst du ein
erstklassiges nagelstudio in der nähe, das mich gleich drannimmt? und
hättest du vielleicht ein kleines werbegeschenk für den pater zur
hand?" wölfi kräuselte nachdenklich die botoxverdedelte stirn "warte mal,
honey, möglich, dass........

ich in meinem handy ein paar nummern gespeichert habe." er zog sein vergoldetes motorolla (limitierte spezial-edition mit brilliant-tastatur) hervor und ließ den klappdeckel
lässig mit einer kpt. kirk-mäßigen handbewegung aufschnellen. " so ganz
ohne TERMIN dürfte es schwierig werden aber hier bei nagel-peter könnte
es klappen!" schon hielt er das ding an sein ohr. " aber sag mal,
wollten wir jetzt nicht erstmal zum dreh? deine hände sieht doch
keiner. hier, kriegste meine handschuhe."

"Nein, nein, neiiiiiin" brach es aus Julia heraus „Handschuhe. Deine Handschuhe. Schau Dir mal meine Nägel an“ Sie machte eine Bewegung als ob sie ihm die Hände
entgegenstrecken wollte. Er schaute unwillkürlich nach unten, aber sie
zog sie sofort wieder zurück um sie hinter ihrem Rücken zu verstecken.
„Meine Fingernägel sind so verunstaltet, das drängt bei mir ein Gefühl
der MINDERWERTIGKEIT nach außen, so kann ich doch nicht unter Leute
gehen. Und die bekannte Forenautorin found will mich auch schon
ungefähr seit Seite 10 in ein Nagelstudio schicken. Also sei mir nicht
böse, für Eure fucking-Waldsterben-story hab ich im Moment einfach
keinen Nerv – mit so verunstalteten Händen. Wirklich ganz toll, Dich
hier zu treffen“ sagte sich noch im Weggehen. Sie musste sich abwenden,
denn sie ahnte, dass von Ihm keine Hilfe zu erwarten war und sie
fühlte, dass ihre ganze Mimik etwas anderes ausdrückte, als Freude über
die Begegnung und Genuss über ihr Andauern. „Tschüß, mein Herz- auf ein
andermal.“

-"das heisst, halt, warte! ich muss unbedingt ein kleines
präsent für den pater mitbringen. du kennst doch seine EITELKEIT, wölfii,
biiitte!" "ach was soll's, gib ihm halt das hier" zickte wölfi mit leicht
genervtem unterton und warf ihr ein grell glitzerndes päckchen zu. "ist
ein signiertes nerzkondom, hab ich von karl, dem alten zopf bekommen.
sag dem paterchen, er soll mir dafür bei gelegenheit...…

auch mal wieder einen Stein in den Vorgarten werfen.“ Mit einem gehüstelten Lachen, mit
dem er sich über diese Aufforderung, die er für eine äußerst lustigen
Vorschlag hielt, amüsierte, verabschiedete er sich von Julia-Doreen:
„Machs gut mein Liebes – demnächst in diesem Theater!“ Und noch einmal:
„H..H..H..H..HH, Hü hü“.Er griff sich mit der Hand, in der er eben noch das glitzernde
Päckchen gehalten hatte, an die Wange. Unter einer dicken Schicht
Make-up machten ihm wieder mehrer EITERPICKEL zu schaffen. „Ich muss
dringend mal wieder auf die Sonnenbank.“ Ging es ihm durch den Kopf.
„Diese Akne. Mein Gott, diese Akne. In meinem Alter.“ Beinahe hätte er
in der Beschäftigung mit seiner Haut die Filmaufnahmen vergessen, die
der Grund seines Kommens gewesen waren. Er warf der davoneilenden Julia
noch einen Blick nach. Er hätte sie so gerne dabeigehabt, aber da …

sie mit ihrer PICkELHAUBENARTIGEN frisur, die fatalerweise auch noch in
ausgewaschenem studentinnenrot daherkam, sowieso ein ein visueller
störfaktor gewesen wäre, war es auch kein schaden, wenn nicht.
julia-doreen rannte fast "mist, das mit dem nagelstudio wird nichts
mehr, was soll's, i am schließlich what i am und wenn es jemandem nicht
passt ...

dann soll er leine ziehen! fahrt doch alle zur hölle! fuck
off and die..." oh man, ihre launenhaftigkeit nahm ja bedrohliche züge
an! das konnte man bald keinem mehr zumuten. da half auch kein "oops i
did it again" mehr, was sie sich dann ,zum innerlichen aufbau, immer
schnell vorsang. da half bald gar nichts mehr. sie würde es sich bald
mit der ganzen welt verscherzt haben. sie sah es schon eilen, bitteren
mund`s. das führt doch alles zu keinem guten ende.
vor wut über sich selbst, riß sie sich ihre alberne rothaar-perücke
vom kopf und schleuderte sie in die elbe. sofort schnappten gierige
muränen nach dem vermeindlichen leckerbissen. diese hatten sich hier
neuerdings angesiedelt, wie so einiges andere an südsee-getier, blinde
passagiere aus einer fremden fernen welt. mit denen konnte sie sich ja
geradezu verbunden fühlen! am besten gleich hinterher springen.
vielleicht würden die sie aufnehmen und verstehen? ach, mensch. eine
scheiße mit der scheiße ist das alles. mit ihren jetzt im wind
wehenden, langen braunen haaren wanderte sie also mal wieder ziellos
drauflos, völlig in gedanken versunken, entlang der kai-mauern, den
trocken-docks und container-stapeln bis sie auf eine straße kam, die
wenigstens eine richtung vorgab. stadteinwärts tauchten die ersten
hochbauten auf. diese gigantomanie hatte sie schon immer fasziniert.
staunend betrachtete sie die bis in den himmel reichenden fassaden auf
denen die sonne und die wolken gespiegelt vorbei wanderten. vor einem
besonders hübschen palast blieb sie gebannt stehen. er war scheinbar
nur aus glas gebaut. das innere des netzwerkes, ob es sich darin
befand? sie betrat die eingangshalle und fragte den portier was das
hier für ein gebäude sei? der entgegnete schroff und kurz:
"max-planck-institut für molekulare GENETIK! der vortrag von mister
hawking ist im achzigsten stockwerk!"

"das ist doch dieser lustige pennbruder aus den karl may filmen mit diesem wennichmichnichtirretick, der später mit einem promille-skandal für schlagzeilen sorgte! ach, und der hält jetzt vorträge? worüber denn?" schockiert über so wenig
allgemeinwissen und ETIKETTE verschlug es dem portier gänzlich die
sprache. Seine Pupillen wurden größer und die Augäpfel wanderten in
entgegengesetzte Richtungen. Er griff sich an den Hals und lockerte
seine Krawatte –

langsam rückwärts auf die KETTENHALTERUNG
zurücktaumelnd in der die goldfarbene Absperrkette eingehängt war.
„Mister Hawkins“ sagte er nach Luft ringend „Mister Sam Hawkins, den
finden Sie in Bad Segeberg der hat dort eine Ehrenloge. Und… sagen Sie
dem anderen, dem …., dem Indianer einen schönen Gruß.“ Dann brach
hinter dem Empfangstisch zusammen. Julia schaute flink nach rechts und
links, um abzuschätzen wie groß die Gefahr war, dass sie jemand mit dem
Zusammenbruch des livrierten Herrn in Verbindung brächte, warf ihren
Kopf nach hinten, ihre Handtasche über die Schulter und schloss sich
mit einer Mischung aus Entschlossenheit und Distanziertheit im Blick
dem Strom der Besucher in Richtung Aufzug an. „Achtzehnter Stock,
achtzehnter Stock“ murmelte sie zur Selbstversicherung vor sich hin.
"Jetzt schau ich erst mal hier"
scheinbar in zeitlupe quälte sich der vollgestopfte aufzug nach oben.
julia wurde ein wenig übel bei dem geruch der basarluft. türken, inder
und chinesen, die ganze welt schien hier auf 5 qm zusammengepresst.
dieser vortrag schien ein wahrer magnet zusein. alles was sie in diesem
sprachgewirr verstand war UNGENAU, somit konnte sie keinerlei
vorinformationen sammeln. jetzt hielt der aufzug bei leuchtzahl zehn.
nein, sie mußte ja bis, wie war das? achzehn! weitergings. zwölf,
vierzehn, endlich achzehn! sie quetschte sich durch die masse heraus
aus dem vehikel. ping, schon fuhr der aufzug weiter und sie stand
unvermittelt allein auf weiter flur. niemand war mit ihr ausgestiegen,
da stimmte doch was nicht? Dieser Spinner am Empfang, der gleich
umgefallen war, als sie etwas mit ihm über Karl May plaudern wollte,
war wahrschheinlich schon nicht mehr ganz bei Sinnen, als er vom
Vortrag im achtzehten Stock sprach. Sam Hawkins zum Vortrag in Hamburg
- hätte sie sich ja denken können.


Überhaupt was wollte sie eigentlich hier. Sie war GENAUGENOMMEN doch
mit dem Paterchen im Sorgenbrecher verabredet. Nicht dass der schon
wieder versumpfte, bloss weil sie nicht zur verabredeten Zeit zurück
war. Durch einen Bewegungsmelder war Licht im Flur angegangen als sie
aus dem Aufzug trat und nun schalteten sich langsam flackernd auch
einige Leuchtstoffröhren ein. Sie blickte in die langen leeren Flure
drehte sich dann aber um - der Aufzugfront zu.

Es waren 5 große Aufzüge nebeneinander. Sie drückte auf sämtliche
hinterleuchteten Knöpfe auf den Displays aller 5 Aufzüge und wartete.
Doch es tat sich nichts. So lange sie auch wartete, da war kein
Schnurren und Surren, kein Rattern und Klicken, sondern nur totale
Stille. Und dann ging auch noch das Licht aus. "Ach MENSCH!" sagte sie,
"Warum denn das jetzt?" Sie sprang ein paar mal in die Luft, um die
Bewegungsmelder zu aktivieren, doch die waren und blieben tot.
Leich genervt kramte sie in ihren Taschen nach einem Feuerzeug oder
zumindest Streichhölzern, um der totalen Dunkelheit zu entkommen und
vielleicht das Stiegenhaus zu finden, aber da war nichts, mit dem sie
auch nur ein Fünkchen Licht hätte erzeugen können.
Und plötzlich hörte sie ein Schlurfen, das in der Dunkelheit langsam
aus der hintersten Ecke des langen Korridors auf sie zu kam. „Wenn sie
hier schon in der Dunkelheit rumtanzen und in der Nase bohren müssen,
dann schieben Sie Ihre Exkremente bitte in die eigene Tasche“ Röhrte
eine Stimme aus der Tiefe des Raumes, die sich anhörte wie der
Synchronsprecher von John Wayne - oder war es Bruce Willis. Langsames
Sterben in Hochhäusern und Blutorgien schossen ihr in
Sekundenbruchteilen in den Sinn.

„Ich hab keine Lust mehr, immer Eure
SCHWEINEREIEN von den Aufzugwänden zu popeln“ rüffelte die näher kommende Gestalt weiter.Tatsächlich, sie hatte wieder den Zeigefinger im rechten Nasenflügel.
Eine lästige Gewohnheit, eine Übersprungshandlung. Sie konnte sich das
einfach nicht abgewöhnen. Da vernahm sie die Umrisse …..
(das mit der Silhoette lass ich lieber, sonst fragt sich Juliane
wieder, was uns der Dichter damit sagen will, bloß weil es bei google
auch für falsch geschriebene Wörtet tausende von Fundstellen gibt.)

eines monströsen Mannes. Mit seinem Näherkommen war aus dem Schlurfen
ein ENTENWATSCHELN und schließlich ein äußerst geräuschvolles Stampfen
geworden, das auf eine beächtliche Körperfülle schließen ließ. "Woher
weiß der Kerl das mit dem Popeln?" fragte sie sich, da es noch immer
stockdunkel war.

Vielleicht war ja dieses füllige WATSCHELNDE Wesen gar kein Mensch,
sondern so eine Art Phantom der Oper, oder ein verwunschener Prinz oder
King Kong. Ja, King Kong vielleicht. Der hat eine unglaubliche
Wahrnehmung, der sieht bestimmt im Dunkeln. "Mein Gott, warum hab ich
mir ausgerechnet jetzt die blonden Haare zurückfärben lassen. Mein
Gott, ich verbocke doch wirklich alles. Hier steht Kong Kong vor mir,
es könnte das Abenteuer meines Lebens werden und ich stehe vor ihm mit
langen braunen Haaren und er verdächtigt mich ich würde meine Popel in
der Gegend herumschießen" Was für ein Alptraum ...

"mensch, warum machste denn kein licht hier an?"auf einen schlag war es hell
und da stand ein ganz gewöhnlicher hausmeister aus dem bilderbuch DER
vorstellungsromantik. Julia fielen Steine vom Herzen, Tonnengewichte.

Ein Mensch, ein ERDENMENSCH. Kein Monster, nicht der blondinenliebende
King Kong, kein Gewalttäter. Selten hatte Sie sich so über denn Anblick
eines Hausmeisters gefreut.
"Aber eines interessiert mich jetzt doch," sagte sie, legte den Kopf
leicht schräg, blickte nach links oben auf die Fahrstuhlanzeige und
führte den erhobenen Zeigefinger vor ihren Mund "wie haben sie das
geschafft ..."

"SCHAUEN sie mal hier, da ist extra ein schalter bei dem so ein kleines
symbolisches birnchen leuchtet! da drücken sie dann drauf wenn sie
licht wollen. ist doch klar! sie aber, haben auf den schalter mit dem
kleinen symbolischen glöckchen gedrückt! das ist das zeichen für mich
und bedeutet alarm! zugegeben, das birnchen und das glöckchen kann man
mal verwechseln aber das glöckchen ist immerhin rot und das ist doch
bekannt, daß rot nicht für "licht an" steht sondern für gefahr oder
eben alarm, menschenskind! was suchen sie überhaupt hier? sie wollen zu
dem vortrag von dem rollstuhlmann ja, ja aber hier ist der achzehnte
stock, sie müssen in den achzigsten!!! komm kindchen, hier "aufzug
kommt" drücken und dann abmarsch! " ping, und schon öffnete sich wieder
die aufzugstür und king kong schob julia brüsk in den fahrstuhl zum
schafott. und auf die achzig drückte er seinen riesendaumen auch noch
schnell! man, das war ja wieder so eine story. noch ganz außer atem
blickte julia auf die leuchtzahlen die jetzt rasant wechselten.
schließlich war sie der einzige fahrgast und bei ihren fünfzig kilo
keine last für das gefährt. jetzt konnte sie sich auch mal im spiegel
sehen und sich schick machen für ihren nächsten auftritt. viel hatte
sie ja nicht mehr dabei aber dann doch lippenstift, kajal, tusche,
puder, all das, zucker und zimt und was man so nimmt. kaum hatte sie
mit ihrer arbeit begonnen, leuchtete auch schon die achzig auf!

die tür öffnete sich und vor ihr, sie war eigentlich noch gar nicht bereit, ein
traum! alles hatte sie jetzt erwartet aber nicht das! eine
atemberaubende landschaft breitete sich vor ihren augen aus, hier im
achzigsten stockwerk! aus dem auszug heraus in eine fremde scheinbar
verwunschen welt, wer hat sowas schon erlebt? AUEN fanden sich dort, wo
wasser von gletschern, flüssen und seen in flacheren bereichen mit land
intensiv in berührung kam. "ich raste aus!" ging es ihr durch den sinn.
Was war das? Ihr war der Mund offen stehen geblieben. Die Arme hatte
sie angewinkelt nach vorne gestreckt als ob sie diese Welt in Empfang
nehmen wollte, wobei sie in der einen Hand noch den offen Make-up Stift
und in der anderen den Deckel dazu hielt.


Was war das? Einbildung? Eine Projektion? Sie war doch im 80. Stock eines Hochhauses. Versteckte Kamera? Sollte sie Gleich auf die Bühne vor eine grölendes Publikum
gezerrt werden? Das Holo-Deck mit dem in einer ihr bekannten
Sience-Fiction-Serie immer wieder die Langeweile und Einsamkeit des
unendlichen Raumes durch Spielfilmszenen und Anleihen aus dem 20
Jahrhundert angereichert wurden kamen ihr in den Sinn; dem Anblick nach
aber viel eher das AUENLAND. Gandalf und die liebenswürdigen Hobbits
mit einem Fässchen Pfeifenkraut. Was war das? Sie staunte und ließ sich
von dieser unglaublichen Erscheinung, einer Wahrnehmung, von der sie
sicher war, sie möglichst lange fühlen zu wollen, umfangen.
In diesem Moment ….

kam ein mann mit pferdeschwanz und einem breiten,
strahlendweissen grinsen auf sie zu, er sah aus wie thomas ANDERS.
"gute abfahrt, was?" er stieß ihr einen arm in die rippen.
"bist du vom catering oder gehörst du zur crew?" "ich, ähm, weiss
nicht...was ist hier los? stammelte sie.
"sag bloss, quasi hat wieder fremde hier hochgelassen. das fuckt mich
so ab!" seine stimme klang plötzlich hysterisch "sieh zu, dass du dich
hier verpißt, schätzchen, das ist der dreh für den neuen müller
milch-spot und da mögen wir keine gaffer!"
"zopfsau" dachte julia verächtlich und

ERSANN sich eine feine rache für diesen gemeinen betrug und dem spiel mit ihren gefühlen.

So einfach war das gar nicht für sie, dieses Umschalten auf die subtilere, gemeine
Schiene, und die ANNAHME eines freundlichen – zumindest gelassenen
Gesichtsausdruckes. Denn eigentlich fühlte sie einen unglaublichen Zorn
in sich aufsteigen. Diese affige Gestalt vor ihr, die ihr nicht einfach
nur den Zutritt verwehrte oder ihr deutlich machte, dass dieser Bereich
aus wichtigem Grund geschützt werden muss, wegen der Filmaufnahmen. Das
hätte sie ja alles verstanden. Nein, diese „Zopfsau“ musste ihr zeigen,
wie unbedeutend sie war musste sie mit seinem Habitus und er seinen
dumm hingesagten Worten herabsetzen. Sie fühlte wieder das kleine
Mädchen in sich, das man davon schickt, das man keiner Begründung
würdig hält. Die Chancenlosigkeit, Macht mit unverhohlener
Gewaltdrohung verbunden.
Aber sie hatte es gelernt, mühsam gelernt, dass ihr andere Mittel zur
Verfügung, andere Mittel der Macht und andere Wege ihren Zorn zu
kanalisieren, anstatt ihrer ersten Emotion nachzugeben und gewalttätig
zu werden, wozu sie dank ihrer Selbstverteidigungskurse im
Frauenzentrum in der Lage gewesen wäre. „Heut geht’s Dir gut, heut
singst Du laut“ dachte sie bei sich „aber ich erwische dich, du Wicht.
Dich wird ich in der Pfeife rauchen.Also um Molkereiprodukte soll es gehen, und Du willst dabei eine gute Figur machen.“Schon während ein bulliger Kerl – zwar mit einem freundlichen Gesicht und einem „komm-nimms-nicht-tragisch-Blick“ – aber dennoch ohne einen Zweifel daran zu lassen, dass er seinen Auftrag ausführen wird, sie zum
Aufzug begleitete, griff sie nach ihrem Handy um Gerda, eine alten
Schulfreundin und Lebensmittel-Chemikerin anzurufen. Sie wollte diese
fragen, ob sie nicht vielleicht eine gut abgelegene E. Coli Kultur für
sie hätte - so eine kleine Darminfektion wäre schon was gewesen für
diesen präpotenten Möchtegern.

Da kam ihr, wie so manchmal im Leben, der Zufall zu Hilfe. Die
Aufzugstür öffnete sich und wer kam heraus?
"Nein, das gibt's doch nicht! Xi Wu, mein Lieber" rief sie.
Es handelte sich um einen alten Sandkastenfreund, den sie seit einigen
Jahren nicht gesehen hatte."Was machst Du denn hier?"
"Ach was für eine Freude, Dich wieder zu sehen. Noch immer schön wie
ein strahlender Frühlingsmorgen. Ich mache das Catering hier.

Ich habe mein METIER gewechselt und mache jetzt statt sauer-scharfer Suppe und
Frühlingsrollen Sushi und Maki. Ist ja viel mehr in jetzt, der rohe
Fisch"."Roher Fisch - heißa!" Schoß es ihr durch den Kopf. Das ergab ja
ungeahnte Möglichkeiten für eine sehr subtile Rache. Fisch konnte ja
sooo leicht gammeln - vor allem im Monaten ohne "R", das wußte
schließlich jeder und vielleicht hatte Gerda ja auch noch ein bißchen
was von der Hepatitis-A Kultur auf Lager, die sie vor einiger Zeit aus
Muscheln und Schalentieren eines großen Fischmarktes stammend angelegt
hatte.

Außerdem, Xi Wu schuldete ihr auch noch immer einen großen
Gefallen . "Xini Wui, mein Schatz, brauchst du vielleicht noch Hilfe
beim Buffet. Ich würd mich TIERISCH freuen Dir hier auszuhelfen.
Wann wird denn serviert? Ich muß noch kurz weg - eine frische Bluse
mein Schürzchen holen" sagte sie, den ihr war klar daß sie jetzt eine
plausible Erklärung für ihr Weggehen brauchte. "Ja so 2 bis zweieinhalb
Stunden" antwortete XiWu "Muß alles mit Liebe vorbereitet werden" Bei
dem Wort Liebe lachte er schelmisch und seine freundlchen Augen wurden
noch schlitzäugiger."Also bis gleich" Julia stürze in den Aufzug und drückte die
Wahlwiederholung an ihrem Handy. "Hoffentlich ist Gerda erreichbar
...."Institut für Ernährungshygiene, Lehrstuhl Frau Prof. Dr.
..xlkgrigs grohhbr...

Sie sprechen mit Frau SCHIEBER, was kann ich für
sie tun?" meldete sich eine professionelle Telefonkraft am anderen
Ende. Nur den Namen hatte Julia nicht ganz verstanden. So fragte unter
Vermeidung sämtlicher Titel und die Privatheit des Anrufes
unterstreichend: "Ist Gerda zu sprechen?" "Die Frau Professor ist
gerade in einem Colloquium, das wird sicher noch eine halbe Stunde
dauern. Darf ihr etwas ausrichten? Wie war doch gleich ihr Name?" Julia
hinterlies Namen und Handy-Nummer und die Nachricht daß sie unterwegs
sei um Gerda dringend zu sprechen.

Da war der aufzug auch schon wieder
im Ergeschoß gelandet. ein eigentlich freundlicher bursche mit
bauchladen stand direkt vor der tür und wollte sofort in den aufzug
stürmen. dabei kam es natürlich unverhofft zu einer kollision! sie
stießen also zusammen und ca. fünfhundertfünfundreißig BERLINER
purzelten auf die italienische marmor-auslegeware. es war ein bitteres
ERWACHEN.
"was mache ich hier eigentlich? wollte ich nicht endlich ein wenig
gradliniger werden? wieso lasse ich mich eigentlich von jedem dämlichen
impuls anfixen? das ist doch alles vollkommen unnatürlich. man muss
diese typen einfach zusammenschlagen, wenn sie nerven"
sie drehte sich um und kickte lässig ein paar berliner zur seite
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